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Kalte Füße und Fahrtwind im Gesicht

Evangelische Jugend sammelt 800 Tannenbäume und 3 542 Euro für einen guten Zweck

Von Jasmin Süllwold
und Matthias Band
Löhne (LZ). »Alle Mann gut festhalten«, rief Ralf Göhner den elf Jugendlichen zu. Dann setzte sich der Traktor in Bewegung. Spätestens als ihnen der Fahrtwind ins Gesicht schlug, war auch der letzte Helfer richtig wach und die Tannenbaumsammelaktion konnte nun endlich losgehen.
Die Spendenfreudigkeit war enorm: Lisa und Maja Göhner (v. l.) sammeln bei Uwe Gerbaulet.
Es war erst 9 Uhr, als sich am Samstag die evangelische Jugend und Landwirte aus der Region mit sieben Traktoren aufmachten, um die Weihnachtsbäume aus den Gohfelder Haushalten abzuholen. Trotzdem war die Stimmung ausgelassen und fröhlich.
Manche Helfer, die wie Ralf Göhner schon seit 22 Jahren bei der Weihnachtsbaumaktion dabei sind, betonten, dass es inzwischen schon Tradition geworden sei, jedes Jahr die ausrangierten Weihnachtsbäume einzusammeln. »Es macht einfach immer wieder Spaß und jedes Jahr trifft man auf neue Gesichter«, sagte Helfer Axel Albrecht, als er gerade eine besonders große und schwere Tanne auf den Anhänger des Traktors hievt.
Neben der Tradition zählte vor allem der gute Zweck. Auch in diesem Jahr werden die Spenden für das Kinderhilfswerk Terre-des-hommes eingesammelt, um die Patenschaft für vier Kinder aus der dritten Welt fortsetzen zu können. »Die Kinder in Vietnam, Indien und Kolumbien werden sich über unsere Hilfe freuen. Ich denke, dafür lohnen sich doch ein paar kalte Füße und der ein oder andere Harzfleck auf den Jacken«, erklärte Ortwin Kaupat, der die Weihnachtsbaumaktion vor 29 Jahren ins Leben gerufen hatte - und immer noch voller Begeisterung dabei ist.
Begeistert war auch der Jugendreferent - vor allem von der Spendenfreudigkeit der Gohfelder, denn neben etlichen Wagenladungen an Weihnachtsbäumen - Ortwin Kaupat schätzte die Anzahl auf etwa 800 - kamen 3 542 Euro zusammen. Weil das Sammelergebnis ähnlich wie im vergangenen Jahr ausfiel und weil für die Partnerschaften der Terre-des-hommes-Stiftung etwa 1 500 Euro eingeplant sind, können die Überschüsse zusätzlich noch für die Organisation Brot für die Welt gespendet werden. Ein weiterer Teil wird für plötzliche Katastrophen, wie zum Beispiel eine Tsunami-Flut, aufbewahrt.
Die Tannenbäume werden übrigens vom Umweltamt Löhne zu Holzschnitzeln zerkleinert und eingelagert. »In etwa einem Jahr können sich die Löhner dann Mulch oder Kompost, der aus den Tannenbäumen entstanden ist, abholen«, erklärte Ortwin Kaupat.

Artikel vom 15.01.2007