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Einblick in Biologie des Bienenvolkes

Das WESTFALEN-BLATT begleitet angehende Imkerin bei ihrer Ausbildung

Von Ariane Mönikes
Höxter (WB). Lange überlegen muss Sylvia Menter bei der Frage, wann ihre Leidenschaft für die Imkerei entfachte, nicht. »Mein Opa war bereits Imker. Und auch aus vielen Erzählungen meiner Oma entwickelte sich ein großes Interesse für die Bienenkunde«, verriet die 33-Jährige am Wochenende dem WESTFALEN-BLATT.

Die junge Mutter ist eine von 15 Teilnehmern, die an sieben Schulungstagen, verteilt auf das gesamte Jahr 2007, eine Grundausbildung für Neuimker absolviert. Deise Zeitung wird die Lütmarserin in den nächsten Monaten exklusiv auf ihrem Weg zur Imkerin begleiten. »Für die Sicherung einer flächendeckenden Bestäubung von Pflanzen müssen immer wieder Menschen für die Imkerei gewonnen werden«, betont Hubert Otto, der als Obmann für Schulungen vom Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker gemeinsam mit dem Imkerverein Höxter diese Grundausbildung auf die Beine stellt. »In erster Linie wollen wir junge Menschen für die Imkerei motivieren und die Ausbildung attraktiv gestalten«, so der Höxteraner, der über langjährige Erfahrung in der Imkerei verfügt und weiß, dass es neben der Praxis auf die theoretischen Grundlagen ankommt. Sylvia Menter erfuhr aus dem WESTFALEN-BLATT von der Veranstaltung und meldete sich spontan an. »Jetzt war genau der richtige Zeitpunkt für eine Schulung, zumal ich im Anschluss gerne bis zu drei Bienenvölker halten möchte. Während meines Studiums fehlte mir dazu immer der nötige Platz!« Vom ersten Teil der Ausbildung zeigte sich die Landschaftsarchitektin sofort begeistert. Mit den anderen Teilnehmern lauschte sie den Vorträgen des Biologie-Lehrers Christian Schlenke, der den Neu-Imkern zunächst allgemeine Grundlagen der Imkerei sowie die Biologie der Honigbiene näher brachte. »Wer Bienen halten will, muss das ökologische Umfeld beobachten und sich ein solides Wissen über die Biologie des Bienenvolkes aneignen«, so Schlenke, der gerade Anfängern nahe legt, im örtlichen Imkerverein ein Bienenvolk zu erwerben. »Meist findet sich dort ein versierter Imker, der einem Neuling kostengünstig ein Bienenvolk mit dazugehöriger Beute zur Verfügung stellt und gerne mit Rat und Tat zur Seite steht.« Wenn Sylvia Menter im Herbst ihre Grundausbildung abgeschlossen hat, wird sie eine von mehr als 6000 Hobby-Imkern in Westfalen-Lippe sein. Als Anfängerin möchte sie auf die Unterstützung von Verbandsseite nicht verzichten. »Sicherlich werde ich auf die Kenntnisse der erfahrenen Imker zurückgreifen. Ich denke, dass ich in einem Obstgarten anfange, die Bienenvölker zu halten«. Zum Beruf will sie die Imkerei nicht machen - vielmehr sieht sie die Bienenhaltung als Freizeitbeschäftigung. »Von dem gewonnenen Honig werden dann sicherlich auch meine vier Kinder profitieren - schließlich ist Honig auf dem Brot eine echte Delikatesse!«

Artikel vom 15.01.2007