13.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Aufbruchstimmung
noch länger erhalten

400 Gäste beim Neujahrsempfang des Stadtbezirks

Von Ulrich Hohenhoff
und Markus Poch (Fotos)
Brackwede (WB). Sie waren alle gekommen: Vertreter von Vereinen, Verbänden, Institutionen, Kirchen, aus Politik, Handel und Wirtschaft gaben sich Freitagabend beim 18. Neujahrsempfang des Stadtbezirks Brackwede in der Aula des Gymnasiums ein Stelldichein. 400 Gäste trafen sich zum Gedankenaustausch, unterhielten sich oder schmiedeten neue Pläne. Bezirksamtsleiter Egon Schäffer kommentierte: »Die alljährliche große Dienstbesprechung des Stadtbezirks.«

Für Speisen und Getränke, für Dekoration und das Rundherum war bestens gesorgt: Sponsoren, Spender und viele Ehrenamtliche ermöglichten auch in diesem Jahr den Neujahrsempfang. Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz freute sich: »Eine großartige Veranstaltung, die den Stadtsäckel mit keinem Cent belastet.« Für die musikalische Einstimmung sorgten das Brackweder Stadtorchester unter Leitung von Heinz Katzmarek und der Männergesangverein Harmonie mit Dirigent Andreas Walter. Den Ausflug in die große Politik wagte der Bezirksvorsteher. Er wünschte sich, »dass wir von der Aufbruchstimmung des Fußball-Weltmeisterschaftsjahres ein gutes Stück herüberretten können ins Jahr 2007«. Denn was für den Fußball gelte, gelte auch für die Politik: »Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.« Nach gut - oder noch nicht ganz - gemeisterten Herausforderungen in vielen Bereichen »warten bereits die nächsten Aufgaben auf uns«.
Kienitz erinnerte an Bedrohung durch Terror, die Einbindung der Bundesrepublik in die Krisenbewältigung und den erstmaligen Einsatz deutscher Truppen im Nahen Osten. »Das betrifft uns auch ganz direkt, denn längst sind junge Frauen und Männer aus unserer Region im weltweiten Einsatz.« Regionale Konflikte hätten zudem globale wirtschaftliche Auswirkungen: »Bricht irgendwo auf der Welt eine Krise aus, verändert das in unserer vernetzten und von Energie abhängigen Weltwirtschaft die Ausgangslage.« Prognosen über die künftige Entwicklung seien deshalb immer vorläufig, Gedanken an die Zukunft eine Gleichung mit vielen Unbekannten. »Das macht Planung nicht leichter, bringt aber auch den Vorteil, sich nicht einengen zu lassen. Stattdessen können wir den Kopf frei haben für neue Wege oder aussichtsreiche Varianten.«
In einer immer mehr zusammenwachsenden Welt, in denen »auch wir von Entwicklungen tangiert sind, die sich in weit entfernten Regionen abspielen, haben die Menschen leicht das Gefühl, dass sich Politik, dass sich sie betreffende Entscheidungen über ihren Köpfen hinweg vollziehen.« Ein Grund für Politikverdrossenheit und Politikabstinenz vieler. Im bürgerlichen Engagement, in der Teilhabe an kommunalen Entscheidungen bleibe Demokratie aber erfahrbar.
Bezirksamtsleiter Egon Schäffer ging in seiner Ansprache »auf die Dinge ein, die für unseren Stadtbezirk von Bedeutung» sind. So nannte er die Umgestaltung der maroden Carl-Severing-Straße, mit deren Ausbau im Frühjahr begonnen werde. Auch beim Streckenabschnitt der A 33 von der A 2 bis Brackwede sei ein entscheidender Schritt nach vorn gemacht worden. Mit dem Planfeststellungsbeschluss für das anschließende Stück bis nach Steinhagen sei in diesem Jahr zu rechnen.
In Sachen Ortsumgehung Ummeln sei mit der Erarbeitung der Entwurfsunterlagen begonnen worden. Der Quelle-See sei noch längst nicht sicher. »Es gibt noch an vielen anderen Stellen in und um Bielefeld Sand und damit Abgrabungsmöglichkeiten.« Positives zum Schluss: Das zugeschüttete Wasserbecken an der Treppenstraße soll wieder Wasserspielanlage für Kinder werden. Allerdings sei die Frage der Finanzierung noch nicht geklärt. Abschließend erneuerte Schäffer sein Angebot an die Bürger, sich mit Sorgen, Nöten und Anregungen an das Bezirksamt zu wenden.

Artikel vom 13.01.2007