Richtig scheppern sollte es - so wie im Film. Beim besten Freund meines Bruders stand die Hochzeit unmittelbar bevor, und so mussten kurzfristig einige Blechdosen her, um sie hinten am Auto des Brautpaares zu befestigen. Zwölfmal eingemachte Tomaten kaufte mein Bruder im Supermarkt. Weil leere Dosen einfach besser klingen, entleerte er sie - in diverse Kochtöpfe unserer Eltern. Schon als kleine Kinder hatten wir gelernt, dass man mit Nahrungsmitteln nicht spielt oder sie gar wegwirft. Das galt natürlich auch für die Dosentomaten. So gab mein Bruder einige Prisen Salz und Gewürze hinzu, reichlich Peperoni und Zwiebeln. Fertig war eine der leckersten Tomatensuppen, die man sich vorstellen kann. Allerdings war es auch eine der größten Portionen, die man sich vorstellen kann. So gab es an den kommenden drei Tagen ausschließlich Tomatensuppe. Der Rest wanderte in die Kühltruhe. Die Hochzeitsgesellschaft ging in diesem Falle leer aus. Markus Poch
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