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»Es ist ein schöner Sport«

FCS-Handball-Minis freuen sich mit Uwe Grunwald auf die WM

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Kaum ist das Fußballfieber mit der Weltmeisterschaft auf deutschem Boden vorbei, sind die Freunde des Handballs gut ein halbes Jahr später im Weltmeisterschaftsfieber. Allein sechs Spieler des vorläufigen Kaders der Nationalmannschaft kommen vom TBV Lemgo - aus der Region also. Wenn am Freitag, 19. Januar, Anwurf in Berlin (Deutschland gegen Brasilien) ist, werden auch Handball-Freunde aus Schloß Holte-Stukenbrock vor dem Bildschirm mitfiebern.

Handball im Verein wird in Schloß Holte-Stukenbrock beim FC Stukenbrock gespielt. Die erste Herrenmannschaft spielt in der 1. Kreisklasse, Jugend und Damen tummeln sich auch in den Sieben-Meter-Strafräumen. Obwohl der Fußball scheinbar der Breitensport Nummer 1 ist, haben die Handballer ein ganz eigenes Bewusstsein. Das fängt bei den Minis im Alter von fünf bis acht Jahren an, die der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, Uwe Grunwald (62), trainiert.
»Wenn Handball so einfach wäre, dass es jeder versteht, hieße es ja Fußball.« Dieses Selbstverständnis hat Jannis Grunwald, der bei seinem Großvater trainiert, auf seinem T-Shirt verewigt. Grunwald trainiert bis zu 22 Kinder, Jungen und Mädchen, gemeinsam mit Martina Herrmann, bevor sie in die E-Jugend kommen.
Kai Andre Meier (7) wird sich das ein oder andere Spiel bestimmt im Fernsehen anschauen. Er spielt Handball, »einfach, weil es ein schöner Sport ist.« Julian Wolff (8) ist pragmatischer. Er liebt den Sport, »weil ich es gut kann.« Eiko Runte (7) hat sich einen Traum erfüllt und steht beim Handball im Tor. »Es ist ein schöner Sport. Ich spiele aber auch Fußball«, gibt er zu. Und Daniel Kobusch (7) sucht gar nicht nach Gründen, Handball zu spielen. »Es macht mir einfach Spaß.«
Uwe Grunwald war selbst aktiver Handballer und ist jüngst schon mal in der zweiten Halbzeit der zweiten Mannschaft des FC Stukenbrock eingesprungen. Angefangen hat er aber als Fußballer bei Grün-Weiß TuS 04 am Meierteich in Bielefeld und auch in der A-Jugend des VfB 03 Bielefeld hat er gespielt. Weil er den Verein gewechselt hat, wurde ein halbes Jahr Sperre verhängt. Für den ungeduldigen Sportler war das eine zu lange Zeit. Er wechselte aus Trotz die Sportart und spielte fortan Handball.
»In der ersten Saison habe ich Feldhandball gespielt«, schmunzelt Grunwald. Seit 1974 spielt er beim FC Stukenbrock, seit 1975 Handball. Trainer der Minis ist er seit 1988. Anscheinend macht er das so gut, dass ihm die Eltern zur Sportlerwahl des Jahres 2006 Danke gesagt haben. Bei der Wahl der Sportler des Jahres erhielt »Opa Uwe« den Ehrenbrief der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock für 30 Jahre ehrenamtliche Aktivität für die Jugend.
Co-Trainerin ist Martina Herrmann (41). »Mein großer Sohn spielte Handball. Ein halbes Jahr lang habe ich selbst trainiert, um in der Elternmannschaft antreten zu können.« Und wie das so ist: Als Uwe Grunwald Hilfe bei den Minis brauchte, war sie qualifiziert. Seit zwei Jahren steht sie jeden Dienstag mit Uwe Grunwald in der Sporthalle der Realschule zum Training der Minis bereit.
Auf die Handball-Weltmeisterschaft freuen sich die FCS-Minis Dominic Baxmann, Sven Bonensteffen, Max Brand, Leonard Gellrich, Jannis Grunwald, Frederic Henrichs, Julian Herrmann, Andreas und Daniel Kobusch, Fabian Lamberts, Jonas Lilge, Kai Andre Meier, Julian Rings, Eiko Runte, Julian Wolff, Lucas Wiens, Lara Steinhöfer und Alina-Sophie Ober.

Artikel vom 13.01.2007