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»Bis 20 Uhr reicht doch völlig aus«

Umfrage zu Ladenöffnungszeiten - Einkaufen im Penny-Markt bis 22 Uhr möglich

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Mit auffälligen Werbeschildern weist der Penny-Markt in Schloß Holte darauf hin, dass täglich außer sonntags bis 22 Uhr geöffnet ist. Die Regelung gilt seit Jahresbeginn. Das WESTFALEN-BLATT fragte am Freitag Kunden, was diese generell von längeren Öffnungszeiten halten, und Marktleiter, was geplant ist.

Aufgrund des Vorstoßes von Penny sehen andere große Einkaufsmärkte in Schloß Holte-Stukenbrock derzeit keinen Anlass, selbst die Öffnungszeiten zu verlängern. »Es gibt noch keine Überlegungen, die Zeiten zu verlängern. Außerdem ist das eine Entscheidung der Firmenzentrale. Als in Bielefeld-Schildesche vor Weihnachten versuchsweise Marktkauf bis 22 Uhr geöffnet war, machte das Unternehmen aber positive Erfahrungen«, sagt Schloß Holte-Stukenbrocks Marktkaufchef Uwe Marx.
Elli-Marktleiter Klaus Dzielnitzki sieht keinen Bedarf für längere Öffnungszeiten. »Sie sind nicht so beliebt.« Zwar hatte der Markt vor Weihnachten und Silvester länger geöffnet, doch grundsätzliche Überlegungen gebe es dazu bislang nicht. Bis 20 Uhr reiche aus.
Carsten Baxmann, Marktleiter von Edeka Buschkühle in Stukenbrock, betont ebenfalls: »Grundsätzliche Überlegungen zu längeren Öffnungszeiten gibt es bei uns nicht. Natürlich beobachten wir die weitere Entwicklung genau.« Seiner Meinung nach sei 20 Uhr in Ordnung, für längere Zeiten müsse Bedarf da sein. Aber: Kundenwünsche in diese Richtung habe es bisher noch nicht gegeben.
Befragte Kunden sehen die längeren Öffnungszeiten eher kritisch. Es gibt aber auch volle Zustimmung. »Bis 20 Uhr geöffnete Geschäfte reichen völlig aus«, sagt Renate Guckisch. Man müsse auch an die Verkäuferinnen denken, die dann so lange arbeiten müssen, sagt die selbst berufstätige Frau. Wer abends lange arbeiten müsse, nutze vielleicht das Angebot. Sie brauche das nicht.
Grit Boßler, Büroangestellte, finde die längeren Öffnungszeiten gut. »Ich nutze die Abendstunden gern zum Einkaufen, da mein Mann und ich häufiger abends lange arbeiten.« Auch wenn man beim Einkauf etwas vergessen habe, könne man schnell noch mal los. »Das ist doch total klasse.«
Der 57-jährige Dieter Pfeiffer aus Schloß Holte-Stukenbrock ist nicht gegen die Öffnungszeiten bis 22 Uhr. Er sieht Vorteile für die Kunden, denkt aber auch an die, »die dann so lange arbeiten müssen«. Er selbst werde wohl eher nicht so spät abends einkaufen. »Ich muss das nicht haben.«
Cordula Kaminski findet so lange Geschäftszeiten »unmöglich«. Das sei vielleicht etwas für Berlin, aber nicht für eine Kleinstadt. Jeder könne doch ohnehin nur einen bestimmten Betrag ausgeben. »Bis 20 Uhr reicht, die Verkäuferinnen tun mir Leid.«
»Ich brauche das nicht«, sagt auch Silvia Tippner. Sie ist berufstätig, findet dennoch, dass sie bis 20 Uhr alle Einkäufe gut erledigen könne. »Das ist überflüssig. Ich werde zu solchen Zeiten nicht einkaufen gehen. Bis 20 Uhr reicht bei einiger Planung gut aus. Bis 22 Uhr ist doch eine Zumutung für die Verkäuferinnen«, erklärt Erna Sehmke, die in einem Büro beschäftig ist.

Artikel vom 13.01.2007