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Lebensräume und Rückzugsgebiete

Landschaftsplan Lügde: Kreis legt im »Emmertal« ein Feuchtbiotop an

Lügde/Kreis Lippe (SZ). Sümpfe, Moore, Tümpel, Bäche und Auen: Sie alle sind Gewässer, die unter den Begriff »Feuchtbiotop« fallen. Auch im nordwestlich von Lügde gelegenen Naturschutzgebiet »Emmertal« gibt es seit kurzer Zeit diese Art der Feuchtgebiete.

Im Zuge des Landschaftsplans »Lügde« aus dem Jahr 2004 hat der Kreis Lippe jetzt ein zweites so genanntes Tränkloch angelegt, also ein zeitweise wasserführendes Kleingewässer mit Flachuferzonen. Daneben ziert eine neu gepflanzte Baumreihe aus 15 Weiden das Biotop, um den Charakter der Emmeraue widerzuspiegeln.
Grund für diese Maßnahmen sind nach Angaben des Kreises Lippe Entwicklungsziele, die im Landschaftsplan zur Anlage, Pflege, Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Lebensräume formuliert sind. »Neben der landschaftsästhetischen Aufwertung bietet das neu angelegte Feuchtbiotop langfristig einer Vielzahl von Kleintieren und Insekten, die auf derartige wechselfeuchte Bereiche angewiesen sind, Lebensräume und Rückzugsgebiete«, erklärt Thomas Cleve von der unteren Landschaftsbehörde des Kreises. Das etwa zwei Meter tiefe und 200 Quadratmeter lange Loch werde durch das Wasser, das von unten aus dem Erdreich hinaufgedrückt wird, allmählich gefüllt. »Die Uferbereiche werden sich dann in den nächsten Vegetationsperioden nach und nach selbständig mit einer standorttypischen Vegetation bewachsen«.
Sowohl die Anlage des Tränklochs als auch die Pflanzung landschaftsgerechter Gehölze sind nach Angaben des Kreises nur zwei von vielen Aktionen, die er in Zusammenarbeit mit den betroffenen Grundstückseigentümern im Zuge des Landschaftsplanes umgesetzt hat. Bereits 2004 sei in unmittelbarer Nähe des jetzigen Standorts ein Tränkloch angelegt worden. »Weitere Maßnahmen werden folgen«, verspricht Thomas Cleve.

Artikel vom 15.01.2007