13.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Novize spürt
die Folgen
des Erfolgs

Baskets bitten 46ers zum Tanz

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Das sonntägliche Gastspiel bei den Giessen 46ers (15 Uhr, Sporthalle Ost), es ist ein wichtiges für die Paderborn Baskets, aber für den Aufsteiger längst nicht der einzige Programmpunkt an einem arbeitsreichen Wochenende. In diesen Tagen spürt der Erstliga-Novize die etwas anderen Folgen des großen Erfolgs.

Am Donnerstag ließen sich die Baskets bereitwillig vom Herrenhaus Kleine ausstatten, tauschten Trikot gegen Maßanzug. Am Freitagabend wurde die zweite Trainingseinheit auf 16 Uhr vorverlegt, um am Abend bei der Sportlerehrung in Schloß Neuhaus vorstellig werden zu können. Darüber hinaus ist die Anwesenheit der Korbjäger auch beim samstäglichen Sportlerball erwünscht und um auch dort eine sehr gute Figur abzugeben, legen die Riesen wenige Stunden zuvor noch eine ungewöhnliche Übungseinheit ein: Ein Crash-Tanzkurs bei Stüwe-Weissenberg - damit abends in der Paderhalle mehr als nur der Sternschritt gelingt, auch wenn Coach Doug Spradley die Seinen rechtzeitig daran erinnern wird, dass bereits am Sonntagmorgen um 10 Uhr der Bus nach Gießen wartet: »Da mache ich mir aber keine großen Sorgen. Die Jungs wissen, wie wichtig dieses Spiel ist.«
Es ist von großer Bedeutung und von einem höheren Schwierigkeitsgrad, als es ein Blick auf die Tabelle vermuten lassen könnte. »An das Testspiel gegen Gießen habe ich keine guten Erinnerungen, da haben wir wirklich nicht gut gespielt«, blickt Daniel Lieneke auf die 66:71-Pleite in der Vorbereitung nur ungern zurück. Damals hatten die Baskets vor allem mit 46ers-Center Robert Maras große Probleme, in der Folgezeit hatten die Gießener vor allem Probleme mit sich selbst.
Nach 2:22 Punkten wurde die Reißleine gezogen, machte Stefan Koch die Trainerbank für Ken Scalabroni frei. Seit der US-Amerikaner mit italienischen Vorfahren dort Platz genommen hat, läuft's für den Vorjahreselften wieder wesentlich besser. Der 50-Jährige startete das Unternehmen Klassenerhalt - dank der Unterstützung des nachverpflichteten Topscorers Danilo-Agustin Pinnock (16,5 Punkte/Spiel) - mit Siegen gegen Ulm und Oldenburg. Es folgten zwei hauchdünne Niederlagen in Nürnberg (67:68) und in Köln (57:60). So ist es auch vielmehr der Eindruck dieses jüngsten Spiels als die aktuelle Tabelle (6:26 Punkte), von der sich Doug Spradley bei der Beurteilung der Hessen leiten lässt: »Ich war selbst in Köln und habe in der ersten Halbzeit sehr starke Gießener gesehen. Die haben Köln phasenweise dominiert. Das wird eine ganz schwere Aufgabe für uns.«
Zunächst aber gilt es am Samstag tänzerische Qualitäten unter Beweis zu stellen und da baut Daniel Lieneke ausnahmsweise mal nicht auf die eigenen Qualitäten: »Wenn mich meine Freundin führt, wird das schon klappen.«
Seit Freitag ist die Achtelfinal-Partie der Paderborn Baskets beim Zweitligisten FC Schalke 04 terminiert. Der Aufsteiger wird diese BBL-Pokal-Begegnung am Mittwoch, 7. Februar, um 19 Uhr in der 650 Basketball-Fans fassenden Halle der Gerhard-Hauptmann-Realschule austragen.

Artikel vom 13.01.2007