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Neun Heimatfreunde verlassen Verein

Vorsitzender Bartmann: »Inhaltliche Unstimmigkeiten«

Von Horst-H. Griepenstroh
Gehlenbeck (WB). Innerhalb des Heimatvereins Gehlenbeck brodelt es. Querelen haben zu Austritten von Mitgliedern geführt. »Neun Mitglieder, vornehmlich aus den Reihen des plattdeutschen Arbeitskreises, haben dem Verein den Rücken gekehrt«, bestätigte gestern Vorsitzender Friedrich-Wilhelm Bartmann.

Was letztlich zu den Austritten geführt habe, drüber schwieg sich Bartmann aus. Es habe Unstimmigkeiten gegeben, jedoch keinerlei persönliche Anfeindungen, erklärte Bartmann, und letztlich gehe es um den gesamten Verein. Der Vorstand könne nicht zulassen, »dass einzelne Mitglieder ihr eigenes Süppchen kochen«. Der Vorsitzende legt jedoch Wert auf die klare Aussage, dass hier niemand aus dem Verein ausgeschlossen worden sei. Im Gegenteil: »Wir sind nach wie vor offen für Gespräche«, so Bartmann. Auch werde es nach wie vor innerhalb des Heimatvereins Gehlenbeck den plattdeutschen Arbeitskreis geben, der ja ein wichtiger Bestandteil sei, denn die Pflege der plattdeutschen Sprache sei ein wesentliches Betätigungsfeld innerhalb der Heimatarbeit. Zu den Aktivitäten des plattdeutschen Arbeitskreises gehörte beispielsweise in der Vergangenheit die Organisation der Gehlenbecker Deelenweihnacht auf der Deele des Heimathauses, die sich mit ihrem sowohl fröhlichen als auch besinnlichen Programm in den vergangenen Jahren stets großer Beliebtheit erfreute.
Ob nun die neun ausgetretenen Mitglieder, unter ihnen auch Heinrich Fründ und Hanna Bökelheide, die innerhalb der Aktivitäten des plattdeutschen Arbeitskreises stets an vorderster Front standen, eigene Aktivitäten an den Tag legen, dazu vermochte Friedrich-Wilhelm Bartmann keine Angaben zu machen. »Ich hoffe nicht«, war sein Kommentar.
Keinesfalls gefährdet ist nach Aussage des Vorsitzenden die Herausgabe der Gehlenbecker Dorfchronik. »Das steht in keinem Zusammenhang mit den Austritten«, erklärte Bartmann. Die Chronik hatte ursprünglich im vergangenen Jahr bereits fertig sein sollen, doch es habe Probleme mit der Drucklegung gegeben. »Wir hoffen, sie spätestens zum 1. März vorstellen zu können«. Rund 600 Seiten soll das Werk umfassen.
Der Heimatverein Gehlenbeck wurde im Dezember 2000 gegründet und erfreut sich von der ersten Stunde an wachsender Beliebtheit. Rund 190 Familien gehören dem Verein gegenwärtig an. Brauchtumspflege und Dorferhaltung haben sich die Heimatfreunde auf ihre Fahnen geschrieben und mit dem Heimathaus haben sie sich in ihrer noch jungen Geschichte ein Denkmal gesetzt. Dieses Ziel wurde bereits wenige Monate nach der Vereinsgründung ins Auge gefasst und mit großer Beharrlichkeit und einem enormen Engagement der Mitglieder in die Tat umgesetzt. Hilfe für dieses recht ansehnliche Projekt hatte es von verschiedenen Stellen gegeben.
Die Stadt Lübbecke hatte sich ebenso finanziell engagiert wie der Fitzebohnenverein oder auch die heimischen Geldinstitute. Doch der größte Brocken kam von der NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Rund 150 000 Euro waren von hier in das Projekt geflossen »für das Ziel, ein lebendiges Denkmal und Begegnungszentrum für die Gehlenbecker Bürger zu schaffen«, so Stiftungspräsident Franz-Josef Kniola anlässlich seines Besuches im »Gehrmker Huis«.

Artikel vom 12.01.2007