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Oper - Meisterstück der deutschen Romantik

Kartenvorverkauf für Carl Maria von Webers »Der Freischütz« im Neuen Theater beginnt

Espelkamp (WB). Musikalisch gehört »Der Freischütz« von Carl Maria von Weber zum Schönsten, was die deutsche Opernliteratur zu bieten hat. Mit dem Werk - und das machte vor allem den Erfolg der Uraufführung 1821 in Berlin aus - stellte sich die deutsche Oper ebenbürtig neben die italienische.

In einer Inszenierung des Landestheaters Detmold ist die romantische Oper in drei Aufzügen am Sonntag, 11. Februar, ab 18 Uhr, im Neuen Theater Espelkamp zu sehen. Wie keine zweite Oper verkörpert »Der Freischütz« das, was man als »typisch deutsch« empfand: Naturverbundenheit, Innigkeit, Gemütstiefe und Redlichkeit. Hiermit beginnt die Epoche der romantischen Oper, in der das Stimmungshafte und die Natur die Hauptrollen spielen. Webers Harmonik und neuartiges Instrumentationskolorit wies in die Zukunft; seine Melodien, wie der Brautchor »Wir winden dir den Jungfernkranz«, die Arie des Max »Durch die Wälder, durch die Auen« oder der Jägerchor wurden weltberühmt. Als Meisterstück gilt die Ouvertüre.
In seiner Inszenierung hat Jochen Biganzoli diese Oper sehr ernst genommen, ganz gegen die bekannten Parodien, die der Text von Johann Friedrich Kind immer provoziert hat. Weber und Kind haben die Handlung kurz nach dem 30-jährigen Krieg angesiedelt, um aus historischem Abstand die Problematik des 19. Jahrhunderts zu thematisieren. Damals, zu Beginn der Industrialisierung, lösten sich feudale Strukturen auf. Sie aber bedeuteten Sicherheit und Unterdrückung für große Bevölkerungsschichten. Diese frühkapitalistische Zeit löste Verunsicherungen aus, Irritationen, die auch die Globalisierung in heutigen Tagen verursacht. Parallelen zur Gegenwart sind vorhanden.
Zum Inhalt: Von dem guten Gelingen eines Probeschusses vor den Augen des Fürsten hängt es ab, ob der Jägerbursche Max Agathe, die Tochter des Erbförsters Kuno, und die Försterei für sich gewinnen kann. Doch auch der boshafte Jäger Kaspar hat ein Auge auf Agathe geworfen und war abgewiesen worden. Er sinnt auf Rache. Max, sonst ein trefflicher Schütze, verfehlt in letzter Zeit alles und so lässt er sich von Kaspar dazu verleiten, in der Wolfsschlucht so genannte Freikugeln zu gießen, von denen sechs unfehlbar treffen, die siebente aber dem Teufel geweiht ist. Als Max den Probeschuss abfeuert, trifft er seine Braut Agathe, doch ihr starker Glaube an Gott lässt sie unverwundet, während Kaspar tot zu Boden sinkt.
Eintrittskarten für die romantische Oper sind erhältlich in den Vorverkaufsstellen Buchhandlung Lienstädt & Schürmann, Breslauer Straße 34, % 0 57 72/64 60 und Reisebüro Durnio, Steinstraße 4, Rahden, % 0 57 71/91 11 0. Die Theaterkasse ist ab 17.30 Uhr geöffnet.

Artikel vom 13.01.2007