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Wichtige Impulse
für die Sportmedizin

»Weltmeister« Prof. Dr. med. Heinz Liesen geehrt

Paderborn (WV). Eigentlich hätte Europameister Stefan Kuntz die Laudatio halten sollen. Doch weil der Ex-Nationalspieler kurzfristig passen musste, fand Bürgermeister Heinz Paus die angemessenen Worte für die herausragende Arbeit von Prof. Dr. med. Heinz Liesen. Die Stadt zeichnete den 65-jährigen Mediziner am Freitag im Spiegelsaal des Schloss' Neuhaus als »verdiente Persönlichkeit des Paderborner Sports aus«.
»Sie haben das Sportmedizinische Institut fast exakt zwei Jahrzehnte geleitet. In diesen Jahren haben Sie zusammen mit Ihren engagierten Mitarbeitern immer wieder wichtige Innovationen angestoßen, neue Akzente gesetzt, Entwicklungen in der internationalen und nationalen Sportmedizin angestoßen«, sagte Heinz Paus.
1985 hatte Heinz Nixdorf beschlossen, der Universität Paderborn eine Professur für Sportmedizin zu stiften. Heinz Liesen war es vorbehalten, den Aufbau und die Leitung des Lehrstuhls zu übernehmen. Zuvor war er 17 Jahre als Assistenzarzt, Oberarzt und Professor für Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule in Köln tätig gewesen.
Am 1. Februar übergibt er den Lehrstuhl in Paderborn in die Hände des Saarbrücker Internisten Dr. Tim Meyer (38), seit 2002 Arzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft - eine sehr interessante Parallele zu seinem Vorgänger, war doch auch Liesen von 1985 bis 1990 an der Seite von Franz Beckenbauer für den Deutschen Fußball-Bund aktiv, leistete einen großen Beitrag zum Vize-Weltmeistertitel in Mexiko (1986) und zum Finalsieg in Rom (1990). Mit einigen Titelträgern von damals, insgesamt 19 Nationalspielern (darunter Stefan Kuntz) und weiteren Experten hob Liesen im Jahr 2000 die Stiftung Jugendfußball aus der Taufe, die ihren Sitz im Sportmedizinischen Institut der Universität Paderborn hat. Pioniergeist bewies Liesen auch ein Jahr zuvor, mit der Gründung der Golfakademie, des ersten Lehr- und Forschungsinstitutes für diese Sportart an einer Universität in Europa. 2002 wurde der Weltmeister dann auch noch Deutscher Meister, als Mannschaftsarzt des Bundesligisten Borussia Dortmund. »Sie haben mit ihrer Tätigkeit an der Universität Paderborn viel Aufmerksamkeit auf die Sportstadt Paderborn gezogen«, so Bürgermeister Heinz Paus.
Zuvor waren im Spiegelsaal 77 erfolgreiche Einzelsportler - wie die Weltklasse-Siebenkämpferinnen Lilli Schwarzkopf und Claudia Tonn - und 22 Mannschaften aus der Stadt Paderborn für ihre glänzenden Leistungen im vergangen Jahr ausgezeichnet worden.

Artikel vom 13.01.2007