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König zwischen Triumph und Scheitern


Minden / Lübbecke (WB). Auf Einladung des Mindener Geschichtsvereins hält am Dienstag, 16. Januar, Prof. Dr. Gerd Althoff aus Münster einen Vortrag über Heinrich IV., der im Januar 1077 auf der Burg Canossa vom päpstlichen Kirchenbann gelöst wurde. Als »Herrscher zwischen Triumph und Scheitern« teilte Heinrich schon die Zeitgenossen in begeisterte Anhänger und entschiedene Gegner; diese Polarität durchzieht die Forschung bis heute. Althoff, der kürzlich die erste kritische Biografie des Salierkaisers veröffentlicht hat, lässt im Vortrag beide Lager zu Wort kommen. Das herrscherliche Handeln Heinrichs soll nach den Normen bewertet werden, die zu seiner Zeit Rechte und Pflichten des Königs definiert haben.
Dabei wird sich zeigen, dass nach Meinung der Zeitgenossen Heinrich gegen nahezu alle Normen königlichen Handelns verstieß und sich dem etablierten System der konsensualen Herrschaft vollständig verweigerte. Diese Perspektive liefert einen Schlüssel für das Verständnis eines Lebensweges, der maßgeblich zur »Erschütterung der Welt« in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts beitrug.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Mindener Museum, Ritterstr. 23-33. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 13.01.2007