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»High Noon« mit Dudelsack

Martin Rogalski spielt freitags auf dem Dreiecksplatz

Gütersloh (WB). Freitags um 12 Uhr auf dem Dreiecksplatz: Noch im alten Jahr begann dort eine schöne neue Tradition. Jeden Freitag spielt der Gütersloher Dudelsackpfeifer Martin Rogalski drei bis vier Stücke, um in Übung zu bleiben.

Die Anlieger und zufälligen Passanten freut's, und die ersten Fans haben sich auch schon eingestellt. Der 44-Jährige hat sein Hobby schon vor rund 20 Jahren bei einer Ferientour durch Schottland entdeckt. Als er die Musik live hörte, kaufte er sich spontan sein erstes Instrument. Das war zwar ein Irrtum - sie war allenfalls »sehr gut, um sie an die Wand zu hängen«, wie ihn ein englischer Freund aufklären sollte, aber das tat der Begeisterung keinen Abbruch. Martin Rogalski kaufte ein neues Instrument - eine Sackpfeife - und später eine McLeod, auf denen er fleißig übte.
Dann kam aber doch eine längere Phase der Pause, bis Rogalski während der Woche der kleinen Künste auf dem Dreiecksplatz den Auftritt einer Highland Dragon Band erlebte - für ihn das Schlüsselerlebnis für einen neuen Anlauf. Rogalski kaufte sich jetzt eine so genannte »Shepered-Pipe«, für die er sogar seine Gibson-Gitarre versetzte, und übte seitdem regelmäßig in einem Waldgrundstück mit Erlaubnis des Bauern.
Seit Herbst vergangenen Jahres ist dies aber nicht mehr möglich. Was lag da näher, als auf dem Gelände zu spielen, wo er in Gütersloh die schottische Dudelsackmusik gehört hatte, nämlich auf dem Dreiecksplatz? Bei Volker Wilmking, dem 1. Vorsitzenden der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz, stieß der Sozialpädagoge mit dem Ansinnen natürlich auf offene Ohren, und seitdem gibt es rund um den Platz ein kleines, wöchentliches Highlight mehr.
Auf seiner »Great Highland Backpipe« probt der Autodidakt Woche um Woche und ist zufrieden: »Ich arbeite in der Stadt und kann so gut meine Mittagspause nutzen.« Das können jetzt auch die Gütersloher, die den Klang der Kriegspfeife (»Ein ewiger Kampf mit der Technik«) gerne hören: Die 15 Minuten musikalischer Mittagspause lohnen allemal. Die Musik macht Spaß, und ein kleines Schwätzchen mit dem einzigen Gütersloher Dudelsackpfeifer ist natürlich ebenfalls noch drin.

Artikel vom 11.01.2007