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Landkärtchen ist
»Falter des Jahres«

Schmetterling gut zu beobachten

Rahden (WB). Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat das Landkärtchen (Araschnia levana) zum Schmetterling des Jahres 2007 gekürt. Es ist der einzige heimische Tagfalter ist, der von Generation zu Generation seine Farbe wechselt.
Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun gefärbte Schmetterlinge, die Sommergeneration hingegen hat die Grundfarbe schwarz mit weißen Bändern und gelblichen Flecken. Lange Zeit hielten selbst Experten die beiden Formen für zwei verschiedene Arten. Das Landkärtchen wird in diesem Jahr voraussichtlich besonders gut zu beobachten sein, denn der Schmetterling trat 2006 aufgrund des warmen Wetters während seiner Flugzeiten außergewöhnlich häufig auf.
Rainer Lechner, Vorstandsmitglied der Naturschutzstiftung: »Bereits ab Mitte April schlüpfen die ersten Landkärtchen und sind dann zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern, Auen und Parklandschaften oder auch Gärten auf Schlehen, Weißdorn oder Schneeball zu finden. Die Tiere sieht man ab August auf Bärenklau und Wilder Möhre.«
Die Weibchen beider Generationen legen acht bis zehn grüne Eier in Form kleiner Eitürmchen an halbschattig stehende Brennnesseln. Aus den Eiern schlüpfen schwarze Raupen, die zahlreiche dunkle Dornen tragen. Je nach Jahreszeit schlüpfen entweder die Schmetterlinge der Sommergeneration, oder aber die Tiere überwintern als Puppe und schlüpfen erst im nächsten Jahr.
Welche der beiden Farbvarianten schlüpft, hängt hauptsächlich von der Länge der Tageshelligkeit ab: Wird die Puppe im Winter nur kurzen Tagen ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter der Frühjahrsgeneration. Sind im Sommer die Tage länger, entstehen schwarze Falter. Die Zeichnung der Flügelunterseiten ist bei beiden Generationen gleich und ähnelt einer Landkarte, daher stammt der Name.

Artikel vom 12.01.2007