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Minske-Markt: Baufirma hört auf

Generalunternehmer spricht von »ausschließlich kaufmännischen Gründen«

Von Jürgen Gebhard (Text und Foto)
Vlotho (VZ). Der Generalunternehmer und der Bauherr des Minske-Marktes haben sich vorzeitig getrennt. Die Eröffnung des Einkaufsmarktes mit Lidl, Aldi, Rewe und anderen Ladenlokalen rückt damit in immer weitere Ferne.
Wolfgang Diekmann wollte den Markt vor dem Weihnachtsgeschäft 2006 eröffnen. Foto: O. Schwabe

»Der Markt ist nutzerfertig, er kann gereinigt übergeben werden«, sagte Christoph Lemke, Bauleiter bei der Firma Depenbrock Bau, die hier seit Ende 2005 als Generalunternehmer tätig ist. Die Firma lasse derzeit noch einige wenige Restarbeiten vornehmen und verlasse die Baustelle spätestens in der kommenden Woche.
Die Firma Depenbrock hatte vor zwei Jahren von Investor Wolfgang Diekmann, Geschäftsführer der Herforder »Wohn & Grund«, den Auftrag erhalten, den gesamten Einkaufsmarkt auf dem Gelände des ehemaligen »Stahlbad Rahlbruch« zwischen Herforder Straße und L 778 hochzuziehen und einschließlich der Parkplätze schlüsselfertig zu übergeben. Begonnen wurde Ende 2005 mit dem Abriss der vorhandenen Industriebrachen und der bis zuletzt genutzten Hallen.
Der Einkaufsmarkt hätte bereits im vergangenen Herbst eröffnen sollen. Beim Einrammen von Betonpfählen in den moorigen Untergrund hatte man das unter Druck stehende Grundwasser angezapft (VZ vom 10. Januar: »Minske-Markt kann weiter nicht öffnen«), dieses Wasser steigt seitdem permanent nach oben.
Die Trennung habe ausschließlich einen kaufmännischen Hintergrund, sagte der Bauleiter. Die Wasserprobleme auf dem Gelände seien lösbar. Er bestätigte, dass die Firma Depenbrock ursprünglich den Auftrag erhalten hatte, auch den gesamten Außenbereich herzurichten. Diese Arbeiten wird jetzt eine andere Firma erledigen müssen - ebenso die Entwässerung des wenige Meter über dem Grundwasserspiegel errichteten Objekts.
Die Frage, ob die genaue Beschaffenheit des offenbar extrem schwierigen Untergrunds vor Baubeginn tatsächlich bekannt gewesen sei, ließ er gegenüber der VLOTHOER ZEITUNG unter Hinweis auf eine zu erwartende gerichtliche Klärung unbeantwortet.
Eine Stellungnahme von Investor Wolfgang Diekmann war gestern nicht zu bekommen. Am Tag zuvor hatte er noch erklärt, den Minske-Markt bis Ende März eröffnen zu wollen.
Nach vorliegenden Informationen gibt es genaue vertragliche Regelungen mit den Handelsunternehmen darüber, wann sie allerspätestens einziehen können.

Artikel vom 11.01.2007