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Die SPD hat die Qual der Vorauswahl

Drei Männer und eine Frau wollen am 13. Mai Landrat des Kreises Minden-Lübbecke werden

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Die SPD im Mühlenkreis beginnt am Montag nächster Woche, 15. Januar, mit der Vorstellung ihrer vier Anwärter auf die Landratskandidatur. Ins Rennen gehen drei Männer und eine Frau. Der neue Landrat für den Mühlenkreis wird bekanntlich am 13. Mai 2007 gewählt, wenn die rund 260 000 Wahlberechtigten zu den Wahlurnen gerufen werden.

Auf ihrem Weg durch die Mühlenkreiskommunen (siehe Kasten »Termine« auf dieser Seite) erzählen die vier Anwärter dann von sich und ihrer Auffassung der anstehenden Aufgaben des Landrats. Die LÜBBECKER KREISZEITUNG dokumentiert diese Selbsteinschätzungen im Folgenden bereits vorab:


Birgit
    Härtel (52)
Die stellvertretende Landrätin aus Porta Westfalica schreibt: »Seit sieben Jahren bin ich Stellvertretende Landrätin, die Aufgaben, Wirkungsweisen und Handlungsspielräume des Landrats und der Kreisverwaltung sind mir sehr vertraut. In meiner langjährigen kommunalpolitischen Tätigkeit habe ich unsere aktiven Vereine und Verbände, engagierte Kommunalpolitiker, kompetente Arbeitnehmer, Unternehmer und Verwaltungsmitarbeiter schätzen gelernt. Durch viele Gespräche kenne ich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, sehe die Chancen und Probleme unserer heimischen Wirtschaft. Um den Mühlenkreis zukunftsfähig zu erhalten und um das Erreichte zu bewahren, müssen wir uns weiterentwickeln, gemeinsam Antworten auf die großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen finden. Veränderungen bieten Chancen, sie erzeugen aber auch Ängste, die es Ernst zu nehmen gilt. Ich will die Menschen beteiligen, sie zu Akteuren der Veränderung und der Bewahrung machen.
Meine wichtigsten Ziele für Minden-Lübbecke sind:
l Die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Arbeit fördern, neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen
l Die Bildungs- und Ausbildungsangebote für unsere Kinder und Jugendlichen ausbauen
l Die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf verbessern
l Den demographischen Wandel als Chance begreifen und meistern
l Unser Gesundheitswesen im Kreis zukunftsfähig gestalten.
Mein Verständnis der Amtsführung als Landrätin im Mühlenkreis:
l Politische Erfahrung, genaue Kenntnis des Mühlenkreises, ausgeprägte Sozialkompetenz - die bringe ich ein
l Verbundenheit und Gemeinschaft der Menschen - die will ich unterstützen
l Einbeziehung der Menschen in politische Entscheidungsprozesse und transparente Entscheidungen - die garantiere ich
l Sozial gerechtes politisches und Verwaltungshandeln - dafür stehe ich.«

Olaf
    Winkelmann (36)
Über den promovierten Diplom-Sozialwirt aus Bad Oeynhausen heißt es: »Olaf Winkelmann liegt der Mühlenkreis am Herzen. Hier ist er groß geworden. Als Referent der heimischen Bundes- und Landtagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzender in einer Stadt mit 50 000 Einwohnern kennt er die Nöte und Wünsche der Menschen. Er weiß, worauf es in Verwaltung und Politik ankommt. Bürgernähe, Führungsstärke, Verwaltungserfahrung, wirtschaftliches Erfahrungswissen und soziales Engagement für Kinder prägen seine Arbeit. Als Landrat steht Olaf Winkelmann für drei große Ziele: ein familienfreundlicher Mühlenkreis für Jung und Alt. Mit Betreuungs- und Förderangeboten für Kinder, die bezahlbar sind. Mit Angeboten für Eltern, um Familie und Beruf zu verbinden. Mit Angeboten für unsere ältere Generation, um sicher und umsorgt leben und wohnen zu können. Mit einen Landrat, der unsere Ehrenamtlichen fördert und für sie wirbt. Minden-Lübbecke wird Magnet für eine erfolgreiche Gesundheits-, Tourismus- und Wirtschaftsregion. Die kommunale Daseinsvorsorge ist im ländlichen Raum in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Verkehr/ÖPNV und Umweltschutz zukunftssicher zu gestalten. Das ist Wirtschaftsförderung. Damit Unternehmen hier Steuern zahlen. Für Ausbildung und Arbeit. Eine moderne Verwaltung mit hoher Kompetenz. Um den Weg zur Bürgerorientierung konsequent zu verfolgen. Mit vereinfachten Verfahren und zügigem Genehmigungsmanagement. Um die überfällige Konsolidierung der Kreisfinanzen anzupacken. Zur Entlastung unserer Gemeinden.«

Klaus-Walter
    Kröll (59)
Der frühere Oeynhausener Stadtdirektor sagt: »Der Landrat ist kein Minister, sondern Wahlbeamter. Er ist Politiker, der große fachliche Qualifikation und umfangreiche Führungserfahrung benötigt. In unserem Kreis ist er der Chef von 900 Mitarbeitern und weiteren 4 500 Beschäftigten in den Krankenhäusern. Das will gelernt sein. Ich kandidiere für diese überlange Wahlperiode bis 2014, weil ich den Wählern für die SPD meine Berufs- und Lebenserfahrung anbieten kann, weil ich in die Kreisthemen eingearbeitet bin und morgen mit der Arbeit beginnen kann. Derzeit müssen wir insbesondere für Arbeits- und Ausbildungsplätze sorgen. Wir müssen aber auch die öffentlichen Einrichtungen und besonders die Krankenhäuser an allen Standorten so professionell führen, dass sie am Ende nicht privatisiert werden müssen. Wir können den Kommunen im Kreis nicht zumuten, selbst bis zum Äußersten sparen zu müssen, aber über die Kreisumlage noch Managementmängel im Kreis mitfinanzieren zu müssen.«


Ralf
    Niermann (43)
Der Regierungsdirektor in der Staatskanzlei Brandenburg sagt: »ÝDer Mühlenkreis - hier lässt es sich gut leben.Ü« Das sollen auch in Zukunft die Menschen im Kreis sagen. Ich weiß, wovon ich rede: ich bin hier als Sohn des früheren Stadtdirektors von Minden aufgewachsen. Hier habe ich meine Wurzeln. Seit mehreren Jahren arbeite ich in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und berate den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck fachlich und politisch in allen kommunalen Fragen. Zuvor war ich Rechtsanwalt, Referent der SPD-Landtagsfraktion und persönlicher Referent des Innenministers. Ich verfüge über langjährige Verwaltungs- und Leitungserfahrung an der Nahtstelle von Politik und Verwaltung. Nebenberuflich bin ich Dozent für Kommunalrecht und Kommunalfinanzen und kommentiere die Gemeindeordnung Brandenburg.
Den Kreis Minden-Lübbecke kenne ich genau und fühle mich den Menschen sehr verbunden. Als Landrat werde ich konsequent für ein solidarisches Gemeinwesen eintreten. Ich stehe für bürgernahes Verwaltungshandeln und Verlässlichkeit. Gemeinsam mit den Bürgern im Mühlenkreis will ich vor allem
l die heimische Wirtschaft fördern und mich für Arbeitsplätze einsetzen
l den Klinikverbund im Mühlenkreis als zentralen Wirtschaftsfaktor zum Erfolg führen
l gute Bildungsmöglichkeiten für alle sichern und die Ausbildungssituation unserer Jugendlichen verbessern
l den Familien helfen und die Betreuung für Kinder ausbauen
l die natürlichen Lebensgrundlagen unserer Heimat schützen.
Die Kraft und die Fähigkeit, Kommunalpolitik mit und für die Menschen erfolgreich zu gestalten, bringe ich mit.«

Artikel vom 11.01.2007