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Kramer-Schüler sind fit für die Uni

Kunstschule am Kirschenweg feiert heute ihr 20-jähriges Bestehen

Löhne-Ort (LZ). Auf den Tag genau vor 20 Jahren - am 11. Januar 1987 - eröffnete Georg-Michael Kramer in Löhne-Bischofshagen eine eigene Kunstschule. Seither gewinnen speziell seine Mappenkurse zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium im künstlerischen Bereich an Beliebtheit.

In der Anfangsphase unterrichtete Georg-Michael Kramer (62) in einem ersten, damals noch kleinen Atelierraum am Kirschenweg vorwiegend Schüler, die er noch aus seiner Zeit als Volkshochschullehrer kannte. Schon bald nahm die Nachfrage zu, da der Künstler mit immer neuen Kursen positiv auf sich aufmerksam machte.
»Besonders wichtig war es mir immer, eine Atmosphäre zu schaffen, die sich von einem allzu schulischen Charakter abgrenzt«, sagt er. Also begann der Kunstlehrer bald, einen kleinen Schuppen auf dem eigenen Grundstück zu seiner neuen Wirkungsstätte umzubauen. Dank zahlreicher Fenster vermittelt das Domizil einen freundlichen Eindruck. »Licht und Helligkeit sind wichtig für einen solchen Ort des Lernens und Arbeitens«, betont Kramer.
Zu Beginn der neunziger Jahre wurde wegen wachsender Nachfrage ein weiterer Anbau erforderlich. »Der schnelle Anstieg der Schülerzahlen ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass unsere Werbung in erster Linie durch Mund-zu-Mund-Propaganda und regelmäßigen Ausstellungen geschieht«, ergänzt der Künstler.
Verwunderlich ist die Entwicklung für Kramer nicht. 90 Prozent der Absolventen seiner Mappenkurse haben nach eigenen Angaben seit 1987 erfolgreich die Bewerbung für ein Hochschulstudium in einer kreativen Fachrichtung wie etwa Architektur oder Modedesign geschafft.
Selbst während des Studiums nehmen die Ehemaligen häufig an Kramers Kursen teil, um das Angebot an ihren Hochschulen zu ergänzen. Daraus ergibt sich für Kramer ein ständiger Kontakt zum Hochschulleben, der auch für seine Neuanfänger von Nutzen ist. Für viele Kunstschüler war die Mappenschau beim jährlichen »Tag der offenen Tür« ausschlaggebend, einen Kurs bei Kramer zu belegen. Neben Kindern und Jugendlichen umfasst sein Kundenstamm viele Senioren. Fester Bestandteil seiner Unterrichtsphilosophie sind regelmäßige Ausstellungen. Besonders am Herzen liegt dem 62-Jährigen eine Bilderschau zum Thema Halberstadt und Quedlinburg.
»Meine Schüler und ich waren entsetzt, als wir in den achtziger Jahren gesehen haben, wie ruinös einige Städte in der damaligen DDR aussahen«, so der Künstler. Deshalb hätten sie begonnen, die heruntergekommenen Häuser zu zeichnen und mit dem Erlös aus dem Bilderverkauf die Restaurierungsmaßnahmen unterstützt.
Ausstellungen hat Georg-Michael Kramer - außer in den eigenen vier Wänden - im Herforder Kreishaus, den Rathäusern von Löhne und Bad Oeynhausen sowie im Oeynhausener GOP-Varieté durchgeführt. Auch für die Zukunft hat sich Georg-Michael Kramer einiges vorgenommen. »Einige Veranstaltungen sind bereits in Planung. Details möchte ich aber noch nicht verraten.«

Artikel vom 11.01.2007