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Per Fragebogen den
Elternwillen erkunden

Kemal Temizyürek beleuchtet die »richtige« Schulwahl

Von Sascha Detlefsen
Hiddenhausen (HK). Seit etwa einem Jahr beschäftigt sich der 39-jährige Diplom-Psychologe Kemal Temizyürek aus Hiddenhausen mit der Frage, nach welchen Kriterien Eltern von Viertklässlern die weiterführende Schule für Ihr Kind auswählen. Da die bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten eher dürftig ausfielen, entwickelte Kemal Temizyürek einen Fragebogen für die Eltern.

Derzeit sind zwei Erhebungen im Umlauf. Die Erhebung für das aktuelle Schuljahr wurde an die 16 teilnehmenden Grundschulen in den Gebieten Herford, Hiddenhausen, Löhne und Bünde Anfang dieser Woche verteilt. Eine zweite, parallel erhobene Befragung wird nur für die Gemeinde Hiddenhausen, und zwar für das vergangene Schuljahres 2005/2006, durchgeführt.
»In der aktuellen Erhebung werden die Eltern gebeten, den eine Seite umfassenden Fragebogen zu beantworten und über die Kinder bei der jeweiligen Klassenlehrerin abzugeben«, schildert Temizyürek. Die Datenerhebung erfolgt anonym. Die Schulen haben sich verpflichtet, die Umschläge nicht zu öffnen, so dass die Sorge, dass Lehrkräfte die Fragebögen einsehen und Eltern zuordnen könnten, nicht besteht. Gleichzeitig werden die Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen befragt, wie sie einschätzen, wonach die Eltern ihre Auswahl für weiterführende Schulen treffen. So ist ein Vergleich zwischen den Eltern und den Lehrkräften möglich.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden ebenfalls anonym befragt. Die 16 teilnehmenden Grundschulen haben 885 Fragebögen für die Eltern und 209 Fragebögen für die Lehrkräfte erhalten. Es ist bekannt, dass nicht alle Eltern den Empfehlungen der Pädagogen zum Besuch einer dem Kind gerechten weiterführenden Schulen folgen. Wonach entscheiden die Eltern dann? Möglicherweise liefern die Erkenntnisse aus dieser wissenschaftlichen Untersuchung eine verwertbare Grundlage für ein verbessertes Miteinander zwischen den Lehrkräften und den Eltern. Die anschließende Umsetzung könnte dann im Schulalltag der Grundschulen seinen Niederschlag finden. Schulleiterinnen und -leiter, die Lehrkräfte und auch die Eltern zeigen großes Interesse an den Ergebnissen.

Artikel vom 10.01.2007