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Alle Chöre in prächtiger Form

Neujahrskonzert in der Kaunitzer Marienkirche ein Ohren- und Augenschmaus

Verl-Kaunitz (hr). Vor der beeindruckenden Kulisse des Chorraums samt Krippen und Weihnachtsbäumen geriet das Neujahrskonzert des Kirchenchors Kaunitz und seiner musikalischen Gäste zu einem Augen- und Ohrenschmaus zugleich. Vier der fünf teilnehmenden Chöre wurden dabei von Willi Wrede geleitet.

Die Kirchenchöre aus Kaunitz und Schloß Holte, der Männerchor Kaunitz und auch das Ensemble »cantus firmus« präsentierten sich bei der nachweihnachtlichen Festmusik und nach intensiver Vorbereitung in prächtiger Form. Gleiches gilt für den Chor »D'a Chor« unter der Leitung von Michael Brockschmidt und die Blaskapelle Hövelriege, die von Bob Smith dirigiert wird.
Gerade letztere wurde schnell zum »Publikumsliebling«. Kannte man den Klangkörper in der Gemeinde bislang »nur« vom Schützenfest, so ließen die Instrumentalisten jetzt mit edler wie satter Bläsersinfonik aufhorchen. Vom ersten Ton von Purcells »Trumpet Tune« an über Konzertstücke wie »Böhmische Weihnacht« oder »Irish Dream«, die Begleitung des Publikums beim »Nun freut euch, ihr Christen« bis hin zum klanggewaltigen Finale dreier Chöre und der Bläser mit »Transeamus« und »Tochter Zion« sowie der Zugabe, Vivaldis »Winter« aus den »Vier Jahreszeiten«, wussten die Bläser das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Bravo!
Vollauf überzeugten die Kirchenchöre Kaunitz und Schloß Holte, die im »Stille Nacht«, »Arme Hirten« und »Seht das Kind dort im Stalle« das Weihnachtsgeschehen musikalisch geschmeidig ausdeuteten. International und mit Sätzen ihres Dirigenten Michael Brockschmidt hinterließen die jungen Damen von »D'a Chor« mit glockenreinem Klang einmal mehr einen brillanten Eindruck. Ebenso der Männerchor Kaunitz, der - und das ist in diesem Genre durchaus eine Kunst - vor allem auch in den piano vorgetragenen Stücken wie »Gute Nacht - Hyvästi« oder »Blinzle, blinzle, kleiner Stern« durch homogenen Chorklang überzeugte.
Gut aufeinander eingespielt sind seit Jahren die Sopranistin Andrea Kläsener und die Altistin Ute Mühlenkord. An der Orgel von Willi Wrede begleitet, interpretierten sie mit zartem, kultiviertem Gesang unter anderem ein »Wiegenlied zur Weihnacht«. Beide - sie werden Anfang Februar übrigens solistisch im Bielefelder Musentempel Oetkerhalle zu hören sein - gehören auch zum Vokalensemble »cantus firmus«, dem jüngsten der Wrede-Chöre. Gerne würde man die neun Sängerinnen und Sänger, die ihre Weihnachtsfreude im »Ding dong merrily on high« ebenso frisch zum Ausdruck brachten wie im »Freu' dich, Erd' und Sternenzelt, Halleluja«, häufiger hören. Sie sind eine echte Bereicherung für das Kaunitzer und Verler Musikleben.
Trudis Peitzmeier, Vorsitzende des Kirchenchors Kaunitz, und Gerd Reker von der Blaskapelle Hövelriege hatten mit ihrem Programm, das in den Herzen der Zuhörer die Weihnacht musikalisch nachklingen ließ, richtig gelegen. Der lang anhaltende Applaus des zu Recht begeisterten Auditoriums freute die Veranstalter ebenso wie der Erlös des Konzerts in Höhe von 850 Euro, der für die Kirchenrenovierung bestimmt ist.

Artikel vom 09.01.2007