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Mehrkosten durch
Verzögerungen

FDP übt Kritik an dem NKF-Zeitplan

Herford (HK). Alle NRW-Kommunen müssen bis zum 1. Januar 2009 das Rechnungswesen auf NKF (Neues Kommunales Finanzmanagement) umstellen, um mit einer stark an der kaufmännischen Buchführung orientierten Finanzwirtschaft ihre Zahlen transparenter darzustellen. Die FDP übt Kritik an dem zeitlichen Ablauf in Herford.

Während die Kreisverwaltung und die anderen Kommunen des Kreises - allen voran die Mustergemeinde Hiddenhausen - diese Umstellung bereits bis spätetestens 1. Januar 2008 vollzogen haben, wollen Herford und Bünde den spätmöglichsten Zeitpunkt, 1. Januar 2009, zur Einführung wählen. »Deshalb müssen diese Städte mit Mehrkosten des Kommunalen Rechenzentrums Lemgo in Höhe von 1,6 Millionen Euro rechnen«, sagt Ralph Pohlmann, Finanzpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Er sieht in dieser Verzögerung ein weiteres Beispiel für die »inzwischen leider übliche Vorgehensweisen« im Herforder Rathaus: »Erst zu so einem späten Zeitpunkt wird der Politik mitgeteilt, dass die, von der Verwaltung ohne Ratsbeschluss so spät geplante, NKF-Umsetzung zu Millionen-Mehrkosten führen kann.«
Das sei bezeichnend, meint Pohlmann und fordert schnellstens eine Ratsbeeschluss. »Es wird Zeit, das unser Bürgermeister künftig dafür sorgt, dass der Rat nicht immer erst dann eingeschaltet wird, wenn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist. Entweder akzeptieren wir nun den Qualitätsverlust einer Umstellung unter Zeitdruck oder wir zahlen teueres Lehrgeld und verzichten auf die Flexibilität einer nachregelbaren Einführung.« Durch die NKF-Eröffnungsbilanz werde die tatsächliche Vermögenslage der Stadt deutlich. Pohlmann: »Ob die Wahl des späten Zeitpunktes der Einführung eine Verschleierungstaktik des CDU-Kämmerers und der derzeitigen Mehrheit ist, kann nicht ausgeschlossen werden.« Dass einzig die Fraktionen von Bündnis 90/Grüne und FDP die sofortige Entscheidung in dieser wichtigen Frage verlangten, spreche für sich.

Artikel vom 06.01.2007