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Haus Ameling
erwacht zu
neuem Leben

Hotel und Saalbetrieb geplant

Verl (ehl). Außen sieht das »Deutsche Haus« noch unverändert aus. Doch drinnen, da hat sich schon einiges getan. Denn Elisabeth Klüter und ihr Sohn Thomas wollen dem seit zwei Jahren verwaisten Gebäude neues Leben einhauchen und ein Hotel sowie einen Saalbetrieb eröffnen.

Bis es so weit ist, wird aber wohl noch einige Zeit ins Land gehen und vor allem viel Arbeit notwendig sein. Denn Elisabeth und Thomas Klüter wollen viel selbst machen und haben sich für die Fertigstellung daher kein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Mit Abbrucharbeiten in dem großen, verwinkelten Gebäude, das im Lauf der Jahrzehnte immer wieder umgebaut und erweitert worden war, haben die beiden Verler bereits begonnen. Als nächste Schritte stehen nun der Abriss des Anbaus im hinteren Bereich, der Platz für Parkplätze machen soll, und die Erneuerung des Daches an. Und dann soll von oben nach unten umgebaut und renoviert werden, damit zunächst der Hotelbetrieb im zweiten und anschließend der Saalbetrieb im ersten Obergeschoss eröffnet werden können.
Wie viel Geld sie in die Sanierung stecken wollen, darüber machen Elisabeth und Thomas Klüter keine Angaben. »Das wissen wir ja selbst noch nicht genau«, meint Elisabeth Klüter, die bekanntlich mit der Restaurierung eines alten Gebäudes schon Erfahrung hat: 2002 erweckte sie ein 250 Jahre altes Heuerlingshaus an der Bürmannstraße aus dem Dornröschenschlaf und machte daraus das schmucke »Café Klüter«.
Im zweiten Obergeschoss des Hauses Ameling, wo die Wohnräume der verstorbenen Brüder Heiner (  2004) und Ferdinand (  2006) Ameling lagen, wollen die neuen Inhaber sieben Gästezimmer einrichten. Damit knüpfen sie an vergangene Zeiten an, denn ursprünglich dienten die dortigen Räume als Fremdenzimmer. Jedes mit einem Waschbecken ausgestattet, aber lediglich mit Etagen-Toilette und -Dusche. Nun bekomme natürlich jedes Zimmer ein eigenes Bad, erklärt Elisabeth Klüter. Auch einen eigenen Treppenaufgang wird es geben, so dass das zweite Obergeschoss nicht länger nur über den Saal zu erreichen ist. Die Treppe wird nach hinten raus, zu den neuen Parkplätzen führen.
Den Charakter des Saals wollen Elisabeth und Thomas Klüter weitgehend erhalten. Das knarrende Buchenparkett soll ebenso bleiben wie die hohe Decke und die Kronleuchter. In Zukunft können in dem großen Raum also wieder Feste, Versammlungen und Kaffeetrinken nach Beerdigungen stattfinden. Für kleinere Gesellschaften wird der Raum im Erdgeschoss rechts neben der Eingangstür hergerichtet. Ebenfalls im Erdgeschoss, neben dem Treppenaufgang zum Saal, soll ein Empfangsbereich mit Hotelrezeption entstehen. Ob sie Hotel und Saal selbst betreiben wollen, lassen Elisabeth und Thomas Klüter noch offen. »Das hängt davon ab, ob wir einen geeigneten Pächter finden«, sagt Elisabeth Klüter. »Wenn nicht, machen wir es selbst.«
Auch das Ladenlokal im Erdgeschoss, in dem die Brüder Ameling ihre Metzgereiwaren verkauften, soll wieder belebt werden. Mit welcher Branche, ist völlig offen. Auch das hänge davon ab, ob und welche Pächter Interesse hätten, so die neuen Inhaber.
Nichts verändern soll sich übrigens außen: Die Fassade des »Deutschen Hauses« soll ebenso erhalten bleiben wie voraussichtlich der Name. »Der steht schließlich im Mauerwerk über der Tür«, sagt Elisabeth Klüter.

Artikel vom 06.01.2007