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Herforder Kultur fest verankert

Neuer Verein »Kulturanker« bietet Plattform für Herforder Kunstschaffende

Herford (ice). Der Herforder Kulturanker hat viel vor. Der Verein, der sich im vergangenen Jahr aus der losen Vereinigung Herforder Kulturschaffender und -interessierter gegründet hat, hat sich die Förderung von Kunst und Kultur auf die Fahnen geschrieben, und sein Programm für 2007 kann sich sehen lassen.

So hat der Verein unter anderem einen Stellenpool für Herforder Kulturschaffende eingerichtet, die nun Kulturprojekte im Offenen Ganztag in den Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I anbieten. Neben einem Projekt »Radio machen« und Ballett konnten auch der Shanty-Chor der Marine Kameradschaft sowie die Trommlergruppe Samba Premero als »Referenten« gewonnen werden. »Der Kulturanker bietet sich dabei als Vermittler von Personen und Aktivitäten an«, erklärt der Vorsitzende des Vereins, Hans-Jürgen Buder.
Als weitere Aktivität ist für Samstag, 3. März, eine Fahrt nach Langenfeld geplant. Durch freiwillige Geldspenden von Bürgern ist diese Stadt auf dem besten Weg, schuldenfrei zu werden. »Mit den dortigen Vertretern des Rates und der Verwaltung wollen wir die Stadtentwicklung und das -Marketing mit seinem Kulturprogramm kennen lernen«, erläutert Buder. Zudem soll diskutiert werden, ob das Modell der 59000 Einwohner-Stadt auch auf Herford übertragen werden kann.
Das zehnjährige Jubiläum des »KunstWerks« in der Waltgeristraße nimmt der Verein zum Anlass, am Samstag, 5. Mai, von 17 bis 24 Uhr die erste Herforder Kulturnacht zu eröffnen. In diesem Rahmen sind alle Herforder Kultureinrichtungen und Schulen dazu eingeladen, ihre Ateliers, Studios und Räume zu öffnen und für abwechslungsreiche Programme zu sorgen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben elf Einrichtungen ihre Teilnahme zugesagt. Mit klassischer Musik drinnen und zahlreichen Bands auf dem Außengelände soll am Sonntag, 26. August, mit einem »Tag der Region« das 25-jährige Jubiläum der Musikschule Lenze an der Goltzstraße gefeiert werden.
Integration von russischsprachigen Deutschen durch Kulturangebote in ihrem Herforder Lebensbereich heißt ein dreijähriges Integrationsangebot, das unter der Teilnahme des russischsprachigen gemischten Chores Rodnik (übersetzt: die Quelle) im Sommer an den Start gehen wird. »Ich habe festgestellt, dass die Menschen hier oft sehr wenig über unsere Kultur wissen, und möchte den Austausch fördern«, erklärt Chorleiterin Lidia Wingert und weist auf zwei Termine hin: Am 30. Juni findet im Stadtpark Schützenhof eine Wiedersehensfeier der Dörfer um Starizkoje (Gebiet Orenberg) mit mehr als 700 Teilnehmern statt. Zudem sind alle Herforder am 7. Juli zu einer Kulturpräsentation der sowjetischen Nationen mit Tanz-, Essens- und Getränkeangeboten in die kleine Markthalle und auf den Marktplatz vor dem Rathaus eingeladen.
Des weiteren führt der Chor, der auch bei der Kulturnacht und dem Tag der Region auftreten wird, eine Sommerakademie durch. Insgesamt plant der Kulturanker, in Zusammenarbeit mit Pro Herford in den ersten zwei Wochen der Sommerferien 15 Kurse anzubieten.

Artikel vom 05.01.2007