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Als Karl Mays Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi unvergessen: Lex Barker. Foto: dpa

»Rih« der Wind


Da wurden Erinnerungen wach: Als Heinz im Fernsehen nach langer Zeit mal wieder »Winnetou« gesehen hat, da musste er an seinen Onkel Reinhold denken. Das war (und ist) ein ganz belesener Mann, der es geschafft hatte, in seiner Jugend sämtliche Karl May-Bücher zu lesen. Und das müssen immerhin so, wenn Heinz sich nicht irrt, über 70 Bände sein.
Als Heinz klein war, freute er sich immer, wenn Onkel Reinhold aus Frankfurt zu Besuch kam. Der konnte nämlich ganz tolle Geschichten erzählen - über die Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand oder von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar (Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah). Am schönsten fand Heinz damals die Geschichte von »Rih« (»Der Wind«). »Rih« war das Pferd von Kara Ben Nemsi. Onkel Reinhold erzählte: »Dann wurde Kara Ben Nemsi verfolgt, hinter ihm war eine berittene Meute auf pfeilschnellen Pferden. Die mit Säbeln und Gewehren bewaffneten Reiter kamen immer näher und näher. Doch da legte Kara Ben Nemsi die Hand zwischen die Ohren des Rappen und flüsterte ÝRihÜ, woraufhin sein Pferd ungeahnte Kräfte frei setzte und wie ein Wirbelwind davon schoss . . .«
Als Onkel Reinhold das nächste Mal kam, hatte Klein-Heinz bereits sieben Karl May-Bände gelesen. Viele weitere sollte dann noch folgen. Am schönsten blieb aber die Geschichte von »Rih« . . .

Artikel vom 05.01.2007