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Guten Morgen

Low Performer


Preisfrage: Was verbirgt sich hinter der Abkürzung KVP? Falsch, die Kommunistische Volks-Partei ist es nicht, sondern der Kontinuierliche Verbesserungs-Prozess. Einer jener Begriffe, mit denen uns Betriebswirtschaftler verwöhnen, und was so viel heißen soll wie: Alles wird immer besser. Oder sollte es zumindest, dafür gibt es schließlich das BVW.
Kennen Sie nicht? Das ist das Betriebliche Vorschlagswesen, das kann auch noch optimiert werden - durch QZ (Qualitätszirkel). Und im QZ kann man sich dann über die Effizienz von Kreativitätstechniken austauschen.
Und wenn Sie meinten, »IQ« stehe für Intelligenzquotient, dann sind Sie falsch gewickelt. Diese Abkürzung haben die ach so klugen Köpfe aus dem Fachbereich Betriebswirtschaft längst beschlagnahmt. »IQ« steht bei ihnen für Innovationsquotient. Nicht zu verwechseln mit der Innovationsfähigkeit. Um die zu erhöhen, setzt man Kreativitätstrainer ein, die dann im betrieblichen Innovationsmanagement die Klappe aufreißen dürfen.
Innovation ist schließlich alles. Heißt es doch in der Einladung einer Fachhochschule zu einem (schweineteuren) Tagesseminar, dass »...die Höhe des Innovationswiderstandes dominant vom Neuigkeitsgrad der Innovation« abhängt. Und darum sollte man »mit Ideenfabriken die Innovationspipeline füllen«. Ach, so ist das.
Und noch einen drauf: »Gerade bei Produktinnovationsprozessen gilt es, »... Umsetzungsbarrieren zu überwinden«. Ist ja mal ganz was Neues. Aber wie? Ganz einfach, mit den »Tools« des »Simultaneous Venturing«, das machen »Best-Practice-Unternehmen« schließlich vor.
Pausen gibt es bei diesem Seminar auch, das läuft dann unter »Lunch Buffet mit Networkingmöglichkeit«.
Prima, findet Gerd. Er hat auch einen (kostenneutralen) Beitrag zum Betrieblichen Vorschlagswesen (siehe oben: BVW): Wie wäre es denn, wenn jeder einfach mal seinen Job macht? Das gilt vor allem für die »Low Performer«. Für Nichteingeweihte: Das sind die Luschen im Betrieb. Rainer Grotjohann

Artikel vom 05.01.2007