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Mit Klischees aufräumen

Lilia Tetslau: Kabarettabend im Neuen Theater

Espelkamp (WB). Eine Deutsch-Russische Völkerverständigung mit Augenzwinkern: Kabarettistin Lilia Tetslau gastiert am Samstag, 27. Januar, um 20 Uhr, im Kulturfoyer des Neuen Theaters.
Sie bringt das Programm »DeutschÉ, aber nicht ganz - ein Siedler, zwei Siedler, AusÉsiedler« mit. Dabei handelt es sich um eine charmante Mischung aus Satire, Ironie und tieferer Bedeutung. Mit ihrem Ein-Frau-Kabarett ist sie seit Jahren erfolgreich auf Deutschlands Bühnen zu sehen. Sie ist bundesweit die einzige Kabarettistin, die das Thema »Ausssiedler« aufgreift sowie um Verständnis zwischen Deutschen sowie Deutschstämmigen wirbt und mit allen Klischees aufzuräumen versucht.
Als russische Putzfrau in schwarz-rot-goldenem Gewand, bewaffnet mit Eimer und Lappen, beleuchtet Lilia Tetslau die komplizierte Beziehung zwischen Deutschen und Aussiedlern und macht dabei so manch eigenwillige Beobachtung. Sie kennt sich aus im Labyrinth der Integration, hat eine besondere Sicht auf Menschen, die ihr begegnen. Mit viel Witz und Charme nimmt sie ihre Mitbürger aufs Korn und hält sowohl Aussiedlern als auch Deutschen einen Spiegel vor.
Die Ideen für ihre Stücke erhält die Künstlerin aus den alltäglichen Erfahrungen, die sie und andere Aussiedler machen. Die ersten fünf Jahre ihrer Kindheit verbrachte die deutschstämmige Lilia Tetslau in Sibirien, bevor die Familie nach Kasachstan umsiedelte. Bereits als Schülerin besuchte sie Tanz- und Musikkurse, und mit 16 Jahren bestand sie die Aufnahmeprüfung an der Theaterschule in Nowosibirsk. Ihr erstes eigenes Theater gründete Lilia Tetslau wenige Jahre später in der Ukraine und führte dort zehn Jahre lang erfolgreich Stücke für Kinder und Erwachsene auf.
Ihre besondere Liebe aber galt dem Kabarett. Als Tetslau 1991 einer Einladung von Verwandten aus Deutschland folgte, stand schon sehr schnell fest, dass sie hier bleiben würde. Nach einem achtmonatigen Sprachkursus in Deutsch absolvierte sie zunächst ein Praktikum für Erzieherinnen und bekam dann eine AB-Maßnahme bei der Wolfsburger Figurentheater Compagnie. Von 1993 bis 1997 spielte sie dort ihr Stück »Die glückliche Spätaussiedlerin«. Im Januar 1998 machte sie sich selbständig und gründete in Braunschweig ihr eigenes Theater
Eintrittskarten sind erhältlich bei: Buchhandlung Lienstädt & Schürmann, Breslauer Straße 34, % 0 57 72 / 64 60 und Reisebüro Durnio, Steinstraße 4, Rahden, % 0 57 71 / 91 11 0. Die Abendkasse ist von 19.30 Uhr an geöffnet.

Artikel vom 05.01.2007