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Marienloh-Nachfolger ist nicht in Sicht -
Neuling Steinhausen muss besser treffen

Hinrundenbilanz der Bezirksliga, Staffel IV: Mastbruchs Max Franz ist der beste Torschütze

Von Mathias Vetter
Kreis Paderborn (WV). Die Bezirksliga, Gruppe IV, ist wieder fest in heimischer Hand. Zehn Teams aus dem Kreis Paderborn und dem Sportkreis Büren sowie Grenzgänger FC Westheim/Oesdorf nehmen am Spielbetrieb teil. Ob es in dieser Serie -Êwie es der SV Marienloh in der Vorsaison vorgemacht hat - wieder einen heimischen Meister geben wird, bleibt allerdings sehr fraglich.

DJK Mastbruch
Nach mäßigem Start mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Spielen begann der Landesliga-Absteiger eine riesige Aufholjagd. Trainer Siggi Maronna war optimistisch: »Wir spielen uns sehr viele Chancen heraus. Irgendwann müssen die Stürmer ja treffen.« Er sollte Recht behalten. Es folgten fünf Siege hintereinander. Vor allem die Dreier gegen Spitzenreiter Mastholte und den Tabellenzweiten VfB Marsberg gaben der Mannschaft viel Selbstvertrauen. Allerdings wurde die Aufholjagd am letzten Spieltag der Hinrunde jäh gestoppt, als die DJK beim SJC Hövelriege mit 1:2 verlor.
WV-Prognose: Wenn die Mannschaft weiterhin immer an ihre Chancen glaubt, kann sie bis zuletzt um die Meisterschaft mitspielen.
Tore: Max Franz (12), Mohammed Lye (8), Matthias Kubitzki (6), Dennis Pospischil (5), Thomas Eresmann (2), Umut Sakir, Wadim Selcho, Thomas Prus und Stefan Freesen (jeweils 1).

SV Atteln
Eine fest etablierte Größe ist der SV Atteln mittlerweile in der Bezirksliga. Ein Platz im oberen Drittel der Tabelle ist fest eingeplant und den hat das Team von Trainer Werner Schuck derzeit inne. Nicht nur wie gewohnt kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugte das Team über weite Strecken. Kleinere Rückschläge, wie das 1:2 am letzten Spieltag 2006 gegen die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg, verhinderten jedoch, dass dem SV Atteln der Angriff auf das Topduo gelang.
WV-Prognose: Der SV Atteln landet zum Saisonende im oberen Tabellendrittel.
Tore: Christian Thiele (10), Carsten Volbert (5), Christian Holtkamp (4), Jörg Kahmen (3), Lukas Plewa (3), Sascha Mühle, Matthias Schäfers, Daniel Grobmeier und Thorsten Temme (jeweils 1 Tor).

SJC Hövelriege
Der SJC war zu Beginn der Saison eine große Überraschung. Dem 3:0-Auftaktsieg beim Landesliga-Absteiger Mastbruch folgten weitere tolle Leistungen mit 16 Punkten bis zum siebten Spieltag. Dann allerdings riss diese Serie. Sechsmal hintereinander gewann das Team von Spielertrainer Christoph Bretschneider nicht, holte in dieser Zeit nur einen Punkt. Der SJC bewahrte jedoch die Ruhe und zum Ende des Jahres gab es beim 5:0 über den SuS Westenholz wieder einen Dreier.
WV-Prognose: Der SJC kommt diesmal nicht in akute Abstiegsgefahr und kann sich in der oberen Tabellenhälfte platzieren.
Tore: Michael Smyrek (5), Johann Sartison (4), Christoph Bretschneider (4), Frank Bretschneider (4), Mischa Weiß (3), Andreas Friesen (3), Björn Renneke (3), Lasse Renneke (2), Andreas Dujunov (1), 1 Eigentor.

Delbrücker SC II
Der souveräne Kreisligameister musste sich zu Beginn erst ein wenig an die Bezirksligaluft gewöhnen, verlor das Auftaktderby gegen Westenholz gleich mit 0:4. Mittlerweile kommt die Oberligareserve aber sehr gut mit der höheren Spielklasse klar. Trainer Karsten Gentz: »Nach dem schwachen Auftakt können wir jetzt mit dem siebten Platz sehr zufrieden sein.« Der Coach hat ein schlagfertiges Team, dass jeden Gegner der Bezirksliga besiegen kann.
WV-Prognose: Der Aufsteiger wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben.
Tore: Werner Linnenbrink (8), Faruk Kahraman (5), Andreas Griese (2), Andre Kostylev (2), Thomas Mersch (2), Tim Gebranzig (2), Daniel Heinz (2), Manuel Eckel (2), Michael Radtke (2), Julian Strüve und Alexander Rübbelke (je 1).

SC Espeln
Der SC Espeln gehörte lange zu den positiven Überraschungen der Saison. Zwischen dem achten und elften Spieltag gab es vier Siege in Folge. Erst danach ließ die Kraft etwas nach und das Team des neuen Trainers Mike Jochem holte nur noch einen Punkt aus den letzten vier Spielen des Jahres.
WV-Prognose: Der SC Espeln wird einen sicheren Mittelfeldplatz erreichen.
Tore: Perparim Elezi (4), Gereon Großekathöfer (4), Marco Schlichting (4), Franz Smuga (3), Kai Ingo Berenbrinker (2), Christian Happe (2), Andreas Börger, Dirk Sander (je 1).

SC Borchen
Der große Meisterschaftsfavorit dümpelt nur im Mittelfeld herum, war zwischenzeitlich gar nahe an den Abstiegsplätzen dran. Nach schlechtem Start kam die Elf von Trainer Heinz Mehlich nie richtig in Schwung. Dazu kam Verletzungspech, so dass der Coach fast an jedem Spieltag eine neue erste Elf aufbieten musste. Der eigentlich große Kader von 22 Spielern musste teilweise mit Kickern aus der Reserve aufgestockt werden. In der Winterpause verabschiedeten sich zudem Ernard Selimovic (SV Marienloh), Peter Rüsing (VfL Lichtenau) und Christian Börnemeier (SV GW Anreppen).
WV-Prognose: Die Meisterschaft ist bei 18 Punkten Rückstand selbstverständlich gestrichen. Ein Platz im Mittelfeld wird herausspringen.
Tore: Mike Schmitz (8), Johann Kenf (6), Tim Schmidt (6), Ernard Selimovic (6), Damir Trautwein (6), Daniel Borsch (3), Achim Hecker und Sebastian Schmitz (jeweils 1).

Bad Wünnenberg/Leiberg
Eine furiose erste Saisonhälfte hat die FSV hinter sich. 13 neue Spieler meldete das Team zu Saisonbeginn. Am 5. Oktober, auf einem Abstiegsplatz liegend, folgte die Trennung von Coach Ralf Brake. Interimscoach Uwe Schmidt war zunächst aber auch glücklos, startete mit zwei Niederlagen. Als die FSV schon etwas abgeschlagen war, sorgten zwei Auswärtssiege in Folge (2:1 beim heimstarken SV Atteln und 5:1 bei Athlitikis Lippstadt) dafür, dass der Abstiegplatz noch verlassen werden konnte. Kapitän Marco Salmen erhielt von Uwe Schmidt ein Sonderlob: »Er hat sowohl spielerisch als auch außerhalb des Feldes viel für die Mannschaft geleistet.«
WV-Prognose: Wenn der neue Trainer Thorsten Meier die Mannschaft schnell in den Griff bekommt, kann die FSV den Abstieg verhindern.
Tore: Björn Hesse (11), David Bolte (2), Tobias Langen (2), Andre Mader (2), Alexander Schmidt (2), Sebastian Schmelter (2), Fabian Hillebrandt, Christian Nolte, Andre Salmen, Marco Salmen (jeweils 1), 1 Eigentor.

SuS Westenholz
Zwar gelang diesmal der Saisonstart des SuS Westenholz mit einem furiosen 4:0-Erfolg beim Delbrücker SC II (der erste Auftaktdreier seit sieben Jahren), doch schon im ersten Heimspiel gab es beim 2:2 gegen Mastbruch einen kleinen Rückschlag, der 14 Tage später in der 2:6-Heimpleite gegen Borchen gipfelte. Der SuS um den neuen Trainer Andreas Hagenbrock kam nie so richtig in Fahrt, war jedoch immer knapp vor den Abstiegsrängen platziert.
WV-Prognose: Der SuS ist im Abstiegskampf erfahren und wird auch diesmal drin bleiben.
Tore: Sebastian van Tübbergen (9), Thomas Schröder (5), Junus Oezdogan (4), Ludgerus Henke (4), Fabian Pollmeier, Volker Holtgrewe, Dirk Poenicke, Thomasz Nowok, Thorsten Hillebrandt (jeweils 1).

SV Steinhausen
Nach drei Auftaktsiegen fand sich der SV Steinhausen an der Tabellenspitze wieder. Doch das Pulver war damit fast verschossen. Nur noch fünf Punkte aus den folgenden 13 Begegnungen sprangen heraus. Am letzten Spieltag 2006 rutschte der SVS nach dem 1:2 bei Athlitikis Lippstadt erstmals auf einen Abstiegsrang. Die Abwehr ist stark, hat mit erst 23 Gegentreffern weniger Tore kassiert als der Tabellendritte RW Mastholte, doch der Sturm ist bei erst zwölf Toren aus 16 Spielen noch nicht bezirksligareif.
WV-Prognose: Wenn die Stürmer nicht besser treffen, wird es für den Aufsteiger sehr schwer, den Klassenerhalt zu schaffen.
Tore: Daniel Richts (4), Christoph Lenninger (3), Jan Deissenroth (2), Adrian Dies, Thomas Tiggesmeier und Patrick Wiesner (jeweils 1).
Äußerst schlecht verlief die bisherige Saison für den SV 03 Geseke, der als Landesliga-Absteiger auch in der Bezirksliga um den Klassenerhalt kämpft und in den letzten fünf Spielen im Jahr 2006 nur einen Punkt holte. Der FC Westheim/Oesdorf muss sechs Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz gut machen. Zwar gewann das Team von Trainer Ingo Osthoff dreimal auswärts, doch die Heimschwäche ohne einen einzigen Saisonsieg kann ausschlaggebend dafür sein, dass der Aufsteiger direkt wieder absteigt.

Artikel vom 05.01.2007