02.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Neujahrsbaby
Adrian ist gut
bei Stimme

Elterngeld: nicht nur Gewinner

Von Ingo Schmitz
Kreis Höxter (WB). Mit einer kräftigen Stimme meldete sich Adrian Löhnert am gestrigen 1. Januar als erstes Baby des Jahres 2007 im Kreis Höxter zu Wort. Der junge Mann erblickte um 10.17 Uhr im Kreißsaal des Höxteraner St. Ansgar Krankenhauses das Licht der Welt.

Einen besseren Start in das neue Jahr konnten seine Eltern Mario und Martina Löhnert nicht erwischen: Sie freuten sich riesig über den 3000 Gramm schweren, 49 Zentimeter großen und kerngesunden Jungen, der zusammen mit seiner Schwester Martina (5) in Sommersell aufwachsen wird. Gratulationen zu dem süßen Erdenbürger gab es vom gesamten Kreißsaal-Team, allen voran Chefarzt Professor Dr. Werner Bader, Hebamme Susanne Bornscheuer und Ärztin Dr. Ulrike Backhaus.
Das zweite Neujahrsbaby heißt Paula (3750 Gramm, 52 Zentimeter) und ist die Tochter von Sonja und Peter Daldrup aus Marienmünster. Das Mädchen kam am Montag um 13.30 Uhr in der Gebärwanne des St. Josef Hospitals Bad Driburg zur Welt.
Die Familien Löhnert und Daldrup sind die ersten im Kreis Höxter, die das neue Elterngeld beziehen werden, dessen gesetzliche Regelung seit gestern in Kraft ist. Für alle anderen Babys, die noch am Samstag und Sonntag zur Welt kamen, gilt die alte Regelung. Davon betroffen ist unter anderem Zwillingsmutter Anja Gräbe. Die gebürtige Borgentreicherin, die in Trendelburg lebt, brachte am Samstag das Mädchen Amy (1495 Gramm, 41 Zentimeter) sowie den Jungen Tom (2240 Gramm, 46 Zentimeter) um 12.39 Uhr zur Welt. Mit ihr freuen sich Papa Kai mit Sohn Sam (18 Monate). »Es war die 21. Zwillingsgeburt im Jahr 2006. Drillinge gab es nicht«, zog Professor Bader Bilanz. Besonders erfreulich verlief aus seiner Sicht der Monat Dezember. »Die Geburtenrate war mit 75 Kindern ungewöhnlich hoch. Der Winter ist mit 50 Geburten pro Monat eigentlich relativ ruhig.«
Das 900. Kind des Jahres 2006 im St. Ansgar Krankenhaus Höxter wurde am Sonntag eine Stunde vor Mitternacht mit 3980 Gramm und 53 Zentimetern geboren. Glücklich nahmen die Eltern Stephanie und Kai George aus Steinheim den kleinen Neil in ihre Arme.
»Angesichts des demographischen Wandels können wir mit 900 Geburten pro Jahr zufrieden sein«, sagte der Chefarzt. Noch vor wenigen Jahren taten im Höxteraner Kreißsaal mehr als 1000 Babys pro Jahr ihren ersten Schrei. »Der Patientenverlust beläuft sich auf drei bis vier Prozent. Aber: Unser Einzugsbereich hat sich vergrößert«, stellte Bader fest. Dazu gekommen sind in den vergangenen Jahren der südliche Teil des Kreises Lippe und Bereiche des Warburger Landes.
Eigentlich erst am 10. Januar wäre die kleine Yasmin an der Reihe gewesen. Dass es die junge Dame mit ihren 49 Zentimetern und 3250 Gramm etwas eiliger hatte, den Bauch ihrer Mutter zu verlassen, ist Heike Hüdepohl aus Borgentreich sehr recht. »Dadurch erhalte ich zwei Jahre lang das Elterngeld in Höhe von 300 Euro. Wäre Yasmin wie geplant in 2007 geboren worden, wäre das Geld nur zwölf Monate gezahlt worden«, stellte die junge Mutter fest.
Der Fall zeigt: Beim neuen Elterngeld gibt es nicht nur Gewinner. Vor allem profitieren Eltern davon, die erwerbstätig sind. Ersetzt werden dann 67 Prozent des wegfallenden Nettoeinkommens, also maximal 1800 Euro im Monat. Geld hin oder her: Letztendlich geht es allen Eltern aber doch nur um das Eine: »Hauptsache unser Kind ist gesund!«

Artikel vom 02.01.2007