02.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schulzahnpflege
im Kreis organisiert

Dr. Felix Poppenborg wird 95 Jahre alt

Gütersloh (WB). Dr. Felix Poppenborg gehört zu den Persönlichkeiten, die sich jahrzehntelang in den Dienst der Menschen stellten und dafür weit über Gütersloh hinaus hohes Ansehen genießen. Heute wird er 95 Jahre alt.

In seinem 40-jährigen ehrenamtlichen Engagement leistete er nicht nur zeitaufwändige Pionierarbeit für das Berufsbild der Zahnarzthelferin, sondern auch für die vorbildliche Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Vor allem in seinem Amt als Vorsitzender der Zahnärztekammer im Kreis Gütersloh ist sein Einsatz für die Berufskollegen unvergessen. Vorzeigecharakter hatte während seiner Amtszeit in der Kammer auch die Förderung des Nach-wuchses. Der Sohn eines Harsewinkeler Hoteliers studierte in Jena und Kiel Zahnheilkunde und promovierte 1935.
Mit den Erfahrungen der Kriegsgeneration, die zweimal vor dem Nichts stand, übernahm Dr. Poppenborg standespolitische Funktionen. Er gehörte dem Bundesausschuss der Zahnärztekrankenkasse in Köln an, einem Beratungsorgan des Bundesarbeitsministeriums und der Bundesärztekammer, war Delegierter in der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und Repräsentant der Zahnärztekammer Münster für den Kreis Wiedenbrück/Gütersloh. Sein Hauptaugenmerk richtet er dabei vor allem auf die Förderung junger Menschen. Mit Ärztekollegen initiierte Dr. Poppenborg die Berufsfachklassen in der kaufmännisch-berufsbildenden Schule des Kreises. Zudem organisierte er die systematische Schulzahnpflege und die zahnärztlichen Notdienste. Als überzeugende Persönlichkeit prägte er den guten Kontakt der Kollegen untereinander und mit den Krankenkassen, Behörden und berufsständischen Organisationen.
Seine erste Praxis eröffnete Dr. Poppenborg 1938 in Berlin, wo sie durch einen Fliegerangriff vollends zerstört wurde. Dr. Poppenborg befand sich zu dieser Zeit in einem Kriegslazarett an der Ostfront in Russland. Dort leitete er als Sanitätsoffizier eine Kiefer- und Zahnstation. Unmittelbar nach Kriegsende eröffnete er in Gütersloh, Berliner Straße, eine neue Praxis. Von 1977 an praktizierte er im eigenen Haus an der Parkstraße.
In seiner 40-jährigen Tätigkeit als Zahnarzt nahm er auch am gesellschaftspolitischen Leben teil. Sein Interesse galt und gilt der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Güterslohs. Bundespräsident Richard von Weizsäcker ehrte seine Verdienste 1992 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Erst vor wenigen Wochen erhielt er als Mitbegründer und langjähriger Clubmaster des Rotary-Clubs Gütersloh die Auszeichnung »Old Fellow« vom Rotary-Club International. Dr. Poppenborg zählt zudem zu den wenigen, die die Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft erhielten.
Und das Jahr 2007 hält für den Jubilar gleich noch ein zweites Jubiläum bereit: Er feiert mit seiner Frau Milli Blasweiler zum 60. Mal den Tag ihrer Eheschließung. Drei Kinder machen das Glück des Ehepaars perfekt, das liebend gern Studien- und Weltreisen unternimmt. Der hohe Geburtstag, das hat sich der Jubilar ausgebeten, wird im Kreis der Familie begangen.

Artikel vom 02.01.2007