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Meister steht fast fest - Aufsteiger nicht

Winterbilanz der Kreisliga A Büren: Beinahe-Absteiger Meerhof/Essentho überrascht alle Experten

Von Frank Brock
Sportkreis Büren (WV). In der Kreisliga A Büren dominierte in den ersten 16 Spielen der Saison eine Mannschaft, die kein Trainer im August zu den Favoriten gezählt hatte: Die SG Meerhof/Essentho war in der Hinrunde das Maß aller Dinge. Die Elf von Trainer Miguel Pardo verlor nur zwei Spiele und überwintert mit neun Punkten Vorsprung vor dem SV 21 Büren an der Tabellenspitze. Da die SG aber als Spielgemeinschaft nicht in die Bezirksliga aufsteigen darf, reicht in dieser Saison wahrscheinlich der zweite Tabellenplatz zum Aufstieg. Die Abstiegsplätze belegen überraschend der Vorjahresvizemeister SV GW Anreppen und der SC RW Verne.

Die SG Meerhof/Essentho konnte sich in der Vorsaison erst am letzten Spieltag mit einem 3:0 gegen Kleinenberg den Klassenerhalt sichern. Umso höher ist die Leistung der Mannschaft des neuen Trainers Miguel Pardo bisher zu bewerten. Der gleiche Kader, der in der letzten Saison Platz 13 belegte, wurde nur mit einigen Neuzugängen aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt. Miguel Pardo ist mit der Hinserie natürlich sehr zufrieden. »Ich bin begeistert von der Jugendarbeit bei meinem neuen Verein. Die Mannschaft hat bisher in allen Spielen eine geschlossene Leistung gezeigt«, sagte Pardo zum Jahresbeginn. Die SG verlor bisher nur in Boke (1:2) und in Kleinenberg (0:1) und ist seit dem 17. September 2006 in zehn Spielen in Folge unbesiegt. Außerdem stellt die Pardo-Elf mit Jörg Bartmann (14 Tore) und Klaus Thielemann (10 Tore) das gefährlichste Sturmduo der Liga.
Meisterschaftsfavorit SV Büren startete mit nur zwei Punkten aus drei Spielen schwach. In den Spielen gegen die Aufsteiger FSV Bad Wünnenberg/Leiberg II (2:2) und TuS Mantinghausen (2:3) sowie beim Mitfavoriten SV Anreppen (3:3) kassierte die Mannschaft von Trainer Didi Wedegärtner acht Gegentore. In den weiteren 13 Spielen vor der Winterpause kassierte der SV 21 Büren dann nur noch sieben Gegentreffer. Die Bürener Defensive um Torwart Jörg Riedel spielte dabei neun Mal zu Null. »Mit Ausnahme der ersten drei Spiele bin ich relativ zufrieden. Unser Ziel bleibt aber weiter der Aufstieg«, sagte Didi Wedegärtner in der Winterpause.
Mit zwei Punkten Rückstand auf den SV 21 Büren haben auch die punktgleichen TSV Tudorf auf Platz drei und DJK Kleinenberg auf Rang vier noch gute Aufstiegschancen. Der TSV Tudorf startete zwar mit zwei Heimniederlagen (gegen Boke und Lichtenau) in die Saison, verlor in den darauffolgenden 14 Spielen aber nur noch beim 0:1 in Büren. TSV-Coach Babrak Nassery ist deshalb mit seiner Elf zufrieden. »Meine Mannschaft spielt nun schon seit fast drei Jahren unverändert zusammen. Das macht sich natürlich positiv bemerkbar. In der Hinrunde haben wir nur zu oft unentschieden gespielt«, so Nassery.
Noch kein einziges Remis hat die DJK Kleinenberg auf dem Konto. Bei der Mannschaft von Trainer Norbert Laudage stehen neun Siegen sieben Niederlagen gegenüber. »Unser Kader ist zu klein, um im Aufstiegskampf zu bestehen«, sieht Laudage seine Elf weiterhin nur als Außenseiter.
Aufstiegschancen hat auch noch der SuS Boke, der momentan Platz fünf belegt. Die Elf von Spielertrainer Axel Röper wird in der Rückrunde mit Stürmer Thorsten Probst, der nach nur fünf Monaten beim SV Upsprunge zurück nach Boke wechselt, verstärkt.
Die Wundertüte der Liga ist der Bezirksliga-Absteiger SV Upsprunge, der auf dem sechsten Platz überwintert. Die Elf von Trainer Burkhard Bödger spielt wie schon in der Saison 2005/2006 in der Bezirksliga auch in dieser Spielzeit auswärts erfolgreicher als zu Hause. Kurioserweise zeigte die Bödger-Elf zwei der besten Spiele in Unterzahl. Beim 6:1 in Anreppen und beim 3:1 in Husen spielte Upsprunge jeweils mehr als 60 Minuten mit zehn Akteuren. »Wir müssen in den Heimspielen einfach häufiger punkten. Unsere große Stärke ist in diesem Jahr die Ausgeglichenheit des Kaders. Unser Saisonziel bleibt Platz fünf«, will Upsprunges Sportlicher Leiter Wolfgang Hecker von einem möglichen Wiederaufstieg nichts wissen. Rekordverdächtige 16 verschiedene Torschützen erzielten in den 16 Spielen bisher die 44 Treffer des SV Upsprunge. Damit stellt der SVU vor der SG Meerhof/Essentho (43 Tore) den besten Sturm der Kreisliga A. Zur Rückrunde verstärken Christian Börnemeier (SC Borchen) und André Mader (FSV Bad Wünnenberg/Leiberg) den SV Upsprunge. Verlassen werden den SVU dagegen Björn Pilzecker (TuS Wewelsburg) und Thorsten Probst (SuS Boke).
Auch der VfL Lichtenau auf Platz sieben und der SV RW Haaren auf Rang acht haben noch realistische Chancen auf den zweiten Platz. Bei der Mannschaft von Lichtenaus neuem Trainer Harald Sinemus ist die Defensive mit schon 37 Gegentreffern in 16 Spielen für eine Spitzenmannschaft bisher zu anfällig. Mehr Stabilität in der Abwehr erhoffen sich die Lichtenauer von Neuzugang Peter Rüsing (SC Borchen).
Beim SV RW Haaren ist bisher ähnlich wie beim SV Upsprunge die Heimschwäche das Problem. Nur acht von insgesamt 23 Punkten holte die Elf von Trainer Dietmar Welschoff zu Hause.
Die Aufsteiger TuS Mantinghausen (Platz 9) und FSV Bad Wünnenberg/Leiberg II (Platz 13) bereichern bisher die Liga. Die Mannschaft von Mantinghausens Spielertrainer Willi Krause war sogar vom dritten bis zum siebten Spieltag Tabellenführer, fiel dann aber durch sechs Niederlagen in Folge in der Tabelle weit zurück.
Enttäuschend verlief die Saison bislang für den SC Husen (Platz 11) und besonders für den SV GW Anreppen, der auf dem Abstiegsplatz 15 überwintert. Beim Vizemeister lief nicht viel zusammen. Viele Verletzte, einige Rotsperren und mehrere Gegentore in den Schlussminuten sind die Gründe für das bisher schwache Abschneiden der Mannschaft von Spielertrainer Dirk Brinkmeyer. Dass Potenzial für mehr da ist, zeigen das 5:1 in Boke und der 4:1-Erfolg gegen Lichtenau im September.
Viele Verletzte hatten im bisherigen Saisonverlauf auch der Drittletzte SC GW Holtheim und Schlusslicht SC RW Verne.
Beim SC RW Verne gab es nach der 3:4-Niederlage gegen die SG Siddinghausen/Weine am 14. Spieltag den bisher einzigen Trainerwechsel. Der Kreispokalfinalist trennte sich von Paul Williams, bevor für zwei Spiele Geschäftsführer Wolfgang Spenner das Traineramt übernahm. In den letzten 14 Spielen im Jahr 2007 hoffen die Verner Verantwortlichen mit dem neuen Trainerduo Martin Wegener und Winfried Nölkensmeier doch noch auf den Klassenerhalt.

Artikel vom 09.01.2007