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Die Wiege schenkte
die Europäische Union

Patrick ist das erste Baby des angebrochenen Jahres

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Kreis Paderborn (WV). Patrick wiegt 3220 Gramm, ist 49 Zentimeter groß und stammt aus dem neusten Mitgliedsland der EU. Der kleine Rumäne wurde um 7.24 Uhr in der Paderborner Vincenz-Frauenklinik geboren und ist damit das erste Baby des neuen Jahres im Kreis Paderborn.

Der Green-Card ist der neue Zuwachs für den Kreis Paderborn zu verdanken: Der bei Orga-Systems tätige Informatiker Mihai Moldovan (35) kam mit Ehefrau Andreea (31) 2001 nach Deutschland. Tochter Alexandra (2) wurde bereits hier geboren, die Familie lebt seit 2005 in Elsen. Die Wünsche der glücklichen Familie für die Zukunft sind bescheiden: Eine schönen Kindergartenplatz für die Tochter und einen Job für die Mutter, die in Rumänien Lehrerin war.
In der Vincenz-Frauenklinik wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1748 Kinder geboren, darunter 53 Zwillingspaare und ein Drillingspaar. Das St. Johannisstift in Paderborn hatte 960 Geburten zu verzeichnen und im St. Josefs-Krankenhaus in Salzkotten erblickten 690 Säuglinge das Licht der Welt. Viele Mütter auch außerhalb des Kreises Paderborn suchen die hiesigen Krankenhäuser zur Entbindung auf.
Die Geburtenzahlen der vergangenen Jahre verdeutlichen aber den demographischen Wandel im Kreis Paderborn.
Trotz einer Zunahme der Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren nahm die Zahl der Geburten kontinuierlich ab. Erblickten vor zehn Jahren noch 3566 Kinder das Licht der Welt, wurde im Jahr 2005 die magische Grenze von 3000 Säuglingen erstmals unterschritten. 2926 Kinder wurden gezählt. Pro Jahr verliert der Kreis Paderborn damit umgerechnet einen Kindergarten mit drei Gruppen. Kurios: In den vergangenen zehn Jahren wurden im Kreis Paderborn immer mehr Jungen als Mädchen geboren.
Ob sich an dem allgemeinen Trend der Geburtenabnahme durch das von heute an geltende Eltergeld etwas ändern wird, wird skeptisch beurteilt. Als »wichtige Säule der neuen Familienpolitik« soll es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Wenn Vater oder Mutter die Berufstätigkeit befristet aufgeben, werden 67 Prozent der bisherigen Nettobezüge gezahlt. Maximal sind dies 1800 Euro im Monat. Ein Elternteil darf diese Regelung maximal ein Jahr in Anspruch nehmen, zwei weitere Monate sind für den anderen Partner reserviert. Zu diesem Elterngeld kann noch ein Geschwisterbonus hinzukommen.

Artikel vom 02.01.2007