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Sie kommen wie Johannes Heesters

Zylindergänger der Neuhäuser Schlosskompanie auf ihrer 33. Runde

Von Franz-Josef Herber
(Text und Foto)
Schloß Neuhaus (WV). Sie kommen im Outfit von Johannes Heesters, doch die feinen Herren in schwarzem Anzug, mit weißem Schal und Zylinder gehen nicht mit »Jopi« ins Maxim, sondern besuchen Gaststätten in Schloß Neuhaus.

Seit 33 Jahren machen sich die Schützenbrüder des zweiten Zuges der Schlosskompanie im Neuhäuser Bürger-Schützen-Verein zum Jahreswechsel auf den gastronomischen Rundgang. Die Zylindergänger unter Führung von Franz-Josef Fresen begrüßen dann Wirt und Gäste mit dem Spruch »Wir wollen jährlich einmal testen, wie«s Bier in diesem Hause schmeckt. Ist«s vom Guten, ist«s vom Besten, und ist der Preis auch noch perfekt? Zu diesem Zweck bei solcher Probe erscheinen wir in nobler Robe.« In den 70er Jahren hatte diese ganz spezielle »Wirtschaftsschau« begonnen. Die Lokale werden zuvor ausgewählt und per Losverfahren wird bestimmt, wer wo zu bezahlen hat. Wenn es denn vom Wirt keinen gibt . . .
Löns-Stübchen, Musikcafé Marstall, Remise, Padulus-Quelle, »Zum treuen Husaren« und »Zur Linde« wurden in diesem Jahre unter die mehr oder weniger strenge Lupe genommen. Und nachdem Tony Fricke, Andreas Brück, Josef Fischer, Thomas Adloff, Hans-Ulrich Berkemeier, Dieter Beatrix, Leschek Wittmann, Heinz Paulike. Klaus Gembris, Ulrich Fresen, Michael Golüke, Hubertus Pohlschmidt, Dieter von dem Laarschof, Georg Zabrocki, Lothar Berhorst, Jürgen Schmidt und Franz-Josef Fresen die Getränke gekostet haben, erhält die Wirtschaft ein von allen Zylindergängern unterschriebenes Zertifikat: »Hiermit tun wir kund, dass wir diesen Gastronomiebetrieb besucht und die vorgefundenen Getränke für vorzüglich erachtet haben.« Ob sie nach der sechsten Gaststätte übrigens älter aussehen als der 104-jährige Heesters, bleibt offen . . .

Artikel vom 03.01.2007