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Trauer um
Heinz Müller

Verdienter Bürger starb 86-jährig

Rheda-Wiedenbrück (WB). Trauer hat in Rheda-Wiedenbrück die Nachricht vom Tode des früheren Vorstandsmitgliedes der Westag & Getalit AG und Vorsitzenden des KKV Bundes- und Ortsverbandes Wiedenbrück-Reckenberg, Heinz Müller, ausgelöst. Er verstarb nach schwerer Krankheit am Heiligabend im 87. Lebensjahr.

Auf seinen Wunsch hin wurde er am Donnerstag in aller Stille auf dem Wiedenbrücker Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Den Wortgottesdienst in der Friedhofskapelle hielt ein früherer, lanjähriger Westag-Mitarbeiter, der Diakon der Pius-Pfarrei, Paul Hadley.
Zur Trauergemeinde gehörten mit der Gattin des Verstorbenen, Marianne, die Familien der Kinder, Verwandte, enge Weggefährten und eine Abordnung der Firma Westag mit dem Vorsitzenden des Vorstandes, Pedro Holzinger. Mit Heinz Müller wurde ein Mann in die Ewigkeit abberufen, der sich durch seinen Beruf in dieser Stadt, durch politisches und gesellschaftliches Wirken in unserem Staat, sowie sein Aktivitäten in der Kirche große Verdienste erwarb.
Geboren wurde er 1919 in Leipzig. 1949 floh er mit seiner Familie in den Westen. 1971 begann seine berufliche Laufbahn bei der Westag. Als Vorstandsmitglied ging er in den Ruhestand. Auch aus der Verantwortung gegenüber den mehr als 1000 Mitarbeitern setzte er seine ganze Kraft erfolgreich für die Entwicklung des Unternehmens ein.
1979 wurde er Vorsitzender der heimischen KKV-Gemeinschaft (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) und blieb es bis 1993. Den Vorsitz des KKV-Bundesverbandes übernahm er 1983 für acht erfolgreiche Jahre. Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken war er 1985 bis 1993. Er arbeitete im Kirchenvorstand St. Pius mit, gehörte zu den Gründern des Malteser-Hilfsdienstes und war aktiver Sebastian-Bürgerschütze. Der Heilige Vater ernannte ihn zum Ritter des Sylvester-Ordens. Für seine vielfältige ehrenamtliche Arbeit bekam er 1992 das Bundesverdienstkreuz. Politisch aktiv wurde er schon 1946 als Mitglied der CDU in der Sowjetzone. Sein Kampf gegen die Enteignung zwang ihn und seine Familie 1949 zur Flucht vor den roten Machthabern.
Seine Heimatstadt in Mitteldeutschland hat Heinz Müller nie vergessen. Ein Strom von Hilfsgütern sandten er und seine Frau Marianne über Jahrzehnte hinweg nach Leipzig. Beider Haus in Wiedenbrück stand vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Besuchern von drüben, besonders Altersgefährten mit Reiserlaubnis, offen, kam es zu deutsch-deutsch Begegnungen. Es in Sachsen sprach man liebevoll vom »Hotel Müller«.

Artikel vom 30.12.2006