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Der Clown bringt das Glück

Keramik-Scheune bietet Figuren abseits des Üblichen an

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Wer in der Keramik-Scheune nach Glücksbringern Ausschau hält, muss überrascht schmunzeln. Nicht Schornsteinfeger und vierblättriges Kleeblatt stehen in den Regalen, sondern Clown-Figuren, die ein Schwein als Glücksbringer halten. »Wir haben 60 bis 70 Kunden, die die Clowns sammeln und im Club sind. Clubmitglieder bekommen jedes Jahr eine exklusive Figur - dieses Jahr den Denker mit der Eule auf der Schulter, der auf Büchern sitzt.«

Christa und Leo Erichlandwehr haben die Keramik-Scheune im 1793 von Henrikus Schmidt erbauten Hof an der Hohen Straße 4 gegründet. Es ist der Hof der Vorfahren von Christa Erichlandwehr geborene Schmidt. Die alten Balken an der Decke der Deele und das Scheunentor stammen aus der Gründerzeit. Leo Erichlandwehr hat bis zur Pensionierung im Außendienst eines Glas- und Porzellan-Importeurs gearbeitet und hat allein deshalb ein Händchen für Keramik. Die Keramik-Scheune eröffnete das Ehepaar 1983. Die beiden Mitarbeiterinnen Angelika Uhlig und Rosemarie Rogalla sind zuständig für Dekorationen nach Kundenwünschen.
Mit dem Weihnachtsgeschäft waren die Erichlandwehrs sehr zufrieden. Sie führen hochwertige Schnitzereien aus Südtirol. Die Krippenfiguren mit ausdruckstarken aber feinen Gesichtszügen haben ihre Liebhaber. »Unsere Stammkunden wissen, wo sie uns finden. Alle anderen haben ein Navigationsgerät im Auto«, lacht Leo Erichlandwehr auf die nicht gerade zentrale Lage des Geschäfts angesprochen. »Hier gibt es genügend Parkplätze vor der Tür. Und viele Kunden verbinden den Einkauf mit einem Spaziergang an den Weiser-Seen.«
Der Name »Keramik-Scheune« führt ein bisschen in die Irre. Geschirr und Dekorationen aus Glas sind hier in breitem Sortiment zu haben, afrikanische Massai-Figuren, Geschirr im Design von Friedensreich Hundertwasser und edles Tafelporzellan von Seltmann sind im Sortiment. Aber auch moderne Ketten und Ringe, der »Renner«, wie Christa Erichlandwehr sagt.
Vergangenes Jahr haben die Erichlandwehrs eine alte Scheune abgerissen und einen weiteren Ausstellungsraum mit Lager im Keller geschaffen. Hier finden sich die wetterfesten Gartenfiguren. Die Klassiker sind Rehe, Schäfer und Schafe, Kinder, die lesen oder Verstecken spielen, aber auch knuffige Trolle, aus Kunstharz gegossen. Gartenstecker als Rosenstab oder Pyramiden als Rankhilfe werden im Frühjahr wieder stark nachgefragt.
Wieder zurück zu den Glücksbringern. Wer nicht auf Clowns steht, ist bei den Schutzengeln richtig. Viele sitzen auf einer herzförmigen Dose. »Für die erste Haarlocke oder den Hundert-Euro-Schein von Oma«, schmunzelt Leo Erichlandwehr. Auch Christa Erichlandwehr hat einen Favoriten bei den Glücksbringern zum neuen Jahr: »Meinen Mann.«

Artikel vom 30.12.2006