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Preußen ist Team des Jahres

Fußball: Espelkamp auf Erfolgswelle - Tengern und Gehlenbeck stark

Von Wolfgang Sprentzel und Ingo Notz
Altkreis Lübbecke (WB). Die Verantwortlichen des Fußball-Aushängeschilds des Altkreises Lübbecke, des TuS Tengern, dürfen entspannt auf ein erfolgreiches Jahr 2006 zurückblicken. Okay, erstmals seit Jahren musste der Kreispokal abgegeben werden, aber in ihrer zweiten Landesliga-Saison hatten die Kleeblätter am Ende einen neunten Tabellenplatz mit 40 Punkten erreicht.

Nach gezielter Verstärkung trumpften die Schützlinge von Trainer Heiko Eickmeier, der im Übrigen bereits wieder für eine weitere Saison verpflichtet ist, noch stärker auf. Ja, zwischenzeitlich war der TuS Tengern sogar Tabellenführer. Den Platz an der Sonne musste man freilich, als die Liste der Verletzten immer länger wurde, letztlich wieder abgeben. Doch zum Jahresende steht der TuS Tengern mit bereits 26 Punkten auf einem guten fünften Tabellenplatz - nur sechs Zähler hinter Spitzenreiter RW Maaslingen.
Von solchen Dingen nur träumen kann der Bezirksligist TuS Gehlenbeck. Schon zum Ende der Saison 2005/2006 waren die damals noch von Jens Gerdom trainierten Liga-Neulinge froh, mit Rang zwölf und 31 Punkten den Klassenerhalt geschafft zu haben. Für Gerdom kam Carsten Schöning. Schön - aber der Erfolg nicht. Und am 3. November zogen die TuS-Verantwortlichen, bei denen am 26. Oktober Günter Grote gemeinsam mit Alexander Gringel das Amt des Fußballfachwartes übernommen hatte, die Reißleine. Schöning musste gehen, Günter Grote nahm selbst das Zepter an der Linie in die Hand. Zur Winterpause sieht's freilich immer noch düster aus. Die Rothemden stehen mit erst elf Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz. Für den ab Januar das Trainer-Zepter schwingenden Lars Grote ein schweres Ding, den Klassenerhalt zu schaffen. Schließlich steigen in dieser Saison gleich vier Mannschaften ab - und zum rettenden Ufer sind's derzeitig noch fünf Punkte.
Tengern und Gehlenbeck waren 2006 erfolgreich, aber die Fußball-Mannschaft des Jahres heißt FC Preußen Espelkamp. Der Traditionsverein sicherte sich unter der Regie von Meistertrainer Uwe Korejtek in rekordverdächtiger Manier die Kreismeisterschaft und stürmte nach zwei Jahren Abstinenz wieder zurück in den Blickpunkt Bezirksliga. Auf Kreisebene konnte sie keiner aufhalten, auf Bezirksebene war eigentlich der Klassenerhalt angestrebt - und plötzlich setzten die Espelkamper auch dort ihre Siegeserrie fort. Wochenlang standen sie zwischenzeitlich auf Platz eins, begeisterten mit ebenso attrraktivem wie erfolgreichem Offensivfußball und zelebrierten ein Spaß-Spiel, wie es in Espelkamp lange nicht mehr gesehen worden war. Die Krönung aber schafften die Preußen am 3. Oktober, als sie mit einer absoluten Meisterleistung dem TuS Tengern den Kreispokal mit einem 4:2-Sieg abjagten und damit eine achtjährige Ära zumindest vorerst beendeten. Dabei ließen sich die Espelkamper auch nicht von der schweren Verletzung ihres Stammtorwarts Thorsten Korejtek irritieren, der mit einem Kreuzbandriss und Meniskusschaden ausfiel. Im letzten Spiel des Jahres eroberten die Preußen dann sogar die Herbstmeisterschaft im Bezirk und krönten so ein Traumjahr 2006.
Der Schock folgte dann aber in der spielfreien Zeit: Neu-Keeper Volker Meyer hat sich genau wie »Alt-Keeper« Thorsten Korejtek einen Kreuzbandriss und Meniskusschaden zugezogen und fällt für die Rückrunde aus. Nach einem Traumjahr könnte der Meistertraum so noch platzen - kein Traum dauert eben ewig . . .

Artikel vom 30.12.2006