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Nijland macht halbes Dutzend voll

Niederländer gewinnt das 48. Herforder Vorsilvester-Cross-Rennen in Eickum

Vom Elisabethsee in Eickum
berichten Harald Schwabe (Text)
und Oliver Schwabe (Fotos)
Herford-Eickum (HK). Maarten Nijland hat das halbe Dutzend voll gemacht. Der Weltranglistenfahrer aus den Niederlanden gewann nach 1997, 1998, 2000, 2002 und 2003 zum sechsten Mal das traditionelle Silvester-Cross-Rennen des RC »Endspurt« Herford »Rund um den Elisabethsee«.

Im um einen Tag vorverlegten Rennen in Eickum vor den Toren der Stadt verwies Nijland Philipp Walsleben aus der deutschen U23-Nationalmannschaft auf Platz zwei. Dritter wurde Rene Birkenfeld bei seinem Abschiedsrennen im Stevens Racing Team, das am 31. Dezember aufgelöst wurde. Pech hatte Lokalmatador Malte Urban, dem in der dritten von neun Runden über jeweils 2,5 km die Schaltung abriss. Bis zu seinem Ausscheiden lief für den Eickum-Sieger von 1999 und dem Vorjahrszweiten alles nach Plan. Er dominierte in den ersten beiden Runden und stellte zumindest auch hier unter Beweis, dass mit ihm bei der Deutschen Meisterschaft am kommenden Wochenende zu rechnen seien wird, hatte Urban doch am Tag zuvor schon das Crossrennen in Vechta vor Birkenfeld (Team Stevens Racing) und Sebastian Hannöver (Lohne-Vechta) gewonnen. »50 Meter hinter dem Depot hat sich mein Schaltwerk ins Hinterrad gezogen, damit war alles vorbei», ärgerte sich Malte nach dem Rennen.
Nur zu gern hätte er auf dem zuschauerfreundlichen Rundkurs eine Rolle gespielt, musste aber schließlich zusehen, wie Maarten Nijland dem Rennen seinen Stempel aufdrückte. Dessen Verfolger schienen nicht den Hauch einer Chance zu haben, dennoch hielt sich der Abstand in Grenzen. Lange hatte René Birkenfeld Platz zwei inne und Maarten Nijland sogar in Sichtweite. Dann aber kam von hinten Philipp Walsleben und machte dem Stevens-Profi das Leben schwer. In der letzten Runde hatte Walsleben Platz zwei übernommen und Birkenfeld um einige Meter distanziert. »Ich hatte einen schlechten Start und musste mich erstmal nach vorn arbeiten. Mit taktieren war da nicht mehr viel«, so Walsleben nach dem Rennen, der schon als Jugendlicher im Trikot vom RC Kleinmachnow in Eickum mehrmals glänzen konnte.
Vorjahressieger Ondrej Lukes kam in diesem Jahr bei wieder regnerischem Wetter und tiefen Boden nicht so gut ins Rennen und belegte Platz vier. Hinter den Tschechen zeigte der Deutsche Meister Johannes Sickmüller als Fünfter nach seiner langen Rennpause eine weiter ansteigende Form. Einen erneut starken Tag erwischte Herfords U 23-Nationalfahrer Finn Heitmann, der sich im stark besetzen Rennen Platz sieben sicherte.
Das Rennen der Frauen wurde von der Niederländerin Reza HormesRavenstijn dominiert. Von Anfang an ließ sie keinen Zweifel daran, wer dieses Rennen gewinnen wird. Über eine Minute hatte die Fünfte der Weltrangliste Vorsprung vor der Amerikanerin Christine Vardaros, der wiederum saß Claudia Seidel mit sieben Sekunden Rückstand im Finale förmlich im Nacken. Die Herforderin Nicole Kampeter belegte im gut besetzen Rang vier und scheint für die Deutsche Meisterschaft am kommenden Wochenende in Auerbach im Waldpark Grünheide im Vogtland für einen Treppchenplatz in Frage kommen.
Einmal mehr unterstrich Ole Quast (Harvestehuder RV) seine Vormachtstellung bei den Junioren. Anfangs noch mit Marcel Meisen (Focus) zusammen an der Spitze, konnte er den Stolberger zur Hälfte des Rennens abschütteln. Danach dauerte es 75 Sekunden, ehe Bastian Behmer (Harvesterhuder RV) den Spurt um Platz drei vor Max Walsleben (Focus/RC Kleinmachnow) gewann.
Einen starken dritten Platz gab es für den Herforder Philipp Müller bei der Jugend U 17. Nur zwei niederländische Akteure waren schneller. Somit dürfte Müller auch am Samstag bei der DM nicht ganz chancenlos sein, gilt das Eickumer Rennen doch stets als Generalprobe.

Artikel vom 02.01.2007