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Knoke: »Babyklappe ist uns ein Herzensanliegen«

CDL-Kreisverband kämpft gegen Spätabtreibung

Kreis Höxter (rob). Den »Tag der unschuldigen Kinder« hat der Kreisverband der Christdemokraten für das Leben (CDL) zum Anlass genommen, um erneut auf das Lebensrecht Ungeborener hinzuweisen.

Als Kindermord in Bethlehem wird jener Vorgang bezeichnet, bei dem laut dem Matthäusevangelium (Mt 2, 13-18) auf Befehl König Herodes des Großen nach Jesu Geburt alle Knaben ermordet worden sein sollen. Im christlichen Umfeld findet sich für die Opfer häufig die Bezeichnung »Unschuldige Kinder«. Der Jahrestag ist immer in der Woche nach Weihnachten.
Margareta Knoke, CDL-Kreisvorsitzende aus Brakel, erinnert in ihrer Jahresbilanz an konkrete Aktivitäten der CDL für Kinder. Mit angeschoben worden sei 2006 das Projekt Einrichtung eines Babyfensters im St. Ansgar Krankenhaus in Höxter, was auf große und positive Resonanz gestoßen sei. Nicht nur Podiumsdiskussionen fanden statt, auch wurde ein Förderverein für die Babyklappe gegründet.
Knoke, die auch im CDL-Landesvorstand sitzt, hofft nun, das Vorhaben trotz angekündigter Großbaumaßnahmen an St. Ansgar zügig umsetzen zu können. Es seien auch schon einige Spenden hereingekommen, sagt sie.
Die Brakelerin appelliert an Schulen und Eltern, das Thema »Leben« immer wieder zu anzusprechen. Sie verweist darauf, dass die CDL nicht nur theoretisch das »Ja zum Leben« einfordere, sondern dass über eine Stiftung in NRW schon fünf Häuser für Mütter in Not ins Leben gerufen worden seien, »in denen 530 Kinder gerettet worden sind.«
100 Mitglieder engagieren sich in der CDL im Kreis für die verschiedensten Themen. Die Kreis-CDL hat CDU/CSU-Bundestagsfraktionschef Volker Kauder einen Antrag zum Verbot der Spätabtreibung zukommen lassen. Das geltende Recht, so kritisiert die Vereinigung, ermögliche es Frauen, bei Vorliegen einer so genannten medizinischen Indikation auch nach der 23. Woche noch abzutreiben.
»Das ist ein Zeitpunkt, wo der Embryo schon lebensfähig ist«, erinnert Margareta Knoke. Kritiker der geltenden Regelung sehen, dass es schon zu Abbrüchen kommt, wenn festgestellt wird, dass das Kind behindert zur Welt kommt. Im Koalitionsvertrag hat sich nun die Große Koalition selbst verpflichtet, sich des Themas anzunehmen. Darin sieht die CDL einen Erfolg ihrer Arbeit.
Zum »Tag der unschuldigen Kinder« macht die CDL-Gruppe auch deutlich, dass in Deutschland jährlich 250 000 Kinder das Ende der 12-Wochen-Frist einer Schwangerschaft nicht erreichen, weil sie abgetrieben werden. »Das neue Abtreibungsgesetz lässt das grausame Töten straffrei zu«, empören sich Frau Knoke und ihre Mitstreiter.
Unterstützt wird von der CDL auch die Debatte um die Stärkung von Kinderrechten, wie sie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen mit dem Vorschlag der Aufnahme dieser Rechte in die Verfassung neu belebt hat. »Leben braucht Freunde«, sagen die Christdemokraten für das Leben und darum sind die Aktiven auch im Kreis Höxter vor Ort konkret helfend tätig.
Für Bedürftige werden zum Beispiel Babyausstattungen, Bettchen oder Kleidung gesammelt und verteilt.

Artikel vom 30.12.2006