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Dieses Mal sind die Amateure am Zug

Stille Schlacht an den Brettern um den begehrten Alligatorpokal in der Gesamtschule Spenge


Von Thomas Meyer (Text und Foto)
Spenge/Enger (SN). Erstarkte regionale Konkurrenz zwingt die Schachgemeinschaft Enger-Spenge, den traditionellen Alligatorpokal in diesem Jahr als reines Amateurturnier auszuspielen. 50 Schachspieler aus ganz Ostwestfalen-Lippe schieben seit Mittwoch viele Stunden täglich Holzmajestäten und deren Gefolge auf den Brettern umher.
Die Großmeister fehlen also beim 31. Alligator-Pokal, und auch über die Teilnehmerzahlen seitens der Amateure sind 1. Vorsitzender Norbert Glaß und Geschäftsführer Maik Becker-Sievert etwas enttäuscht - schließlich hatte man sich in der Spenger Gesamtschule auf 170 Spieler eingerichtet. »In der Profiklasse hatten wir in den vergangenen Jahren nicht genügend Starter, um die Preisgelder zu finanzieren«, sagt Becker-Sievert. »Also mussten wir reagieren und die Wertigkeit des Turniers auf Amateurstatus reduzieren.«
Trotzdem ist der Alligatorpokal immer noch ein attraktives Turnier, in dem Jung und Alt in drei Wettkampfklassen gegeneinander antreten. Die zwölf Jugendlichen unter 14 Jahren spielen um den Pokal der Sparkasse Herford. Innerhalb der Gruppen sorgt eine computergestützte Auslosung nach der Deutschen Wertungszahl (DWZ), das ist die nationale Rangliste der Schachspieler, für ausgeglichene Paarungen. Dann wird in sieben Runden nach dem »Schweizer System« gespielt. Sieben Runden an vier Wettkampftagen bedeutet, dass bis einschließlich heute zwei Partien zu je maximal fünf Stunden pro Tag gespielt wurden - also bis zu zehn Stunden volle Konzentration täglich.
»Während dieser langen Zeit müssen die Spieler gut versorgt werden«, erklärt Norbert Glaß. »Das übernimmt unser Kantinenchef Rafael Knips, der von ehrenamtlichen Helfern von der SG Enger-Spenge unterstützt wird.«
Am morgigen Samstag wird die letzte Runde ausgespielt. Wenn nicht vorher ein Spieler schachmatt gesetzt wird, aufgibt oder die Partie unentschieden endet, entscheidet die Klappe an der Schachuhr, die um 14 Uhr fallen muss. Um 15 Uhr dann ist die Siegerehrung.

Artikel vom 29.12.2006