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Bio-Park als
Juwel und
Zwangsjacke

Pläne sind gescheitert


Kreis Paderborn (WV). Für die einen ein Juwel, für die anderen nur neue Fußfesseln: Minister-Pläne zur Einrichtung eines Biosphärenreservates in der Egge spalten nicht nur politische Geister im Kreis Paderborn besonders in der ersten Jahreshälfte in zwei Lager. Ende August rückt Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) von einem Bio-Park im Eggegebirge ab.
Von Anfang an stößt ein 88 000 Hektar großer Bio-Park im Eggeraum im Kreis Paderborn auf deutlich größere Skepsis als in den ebenfalls beteiligten Kreisen Höxter und Lippe. Minister Uhlenberg hatte im Februar bei einer CDU-Veranstaltung in Schwaney zunächst einem Nationalpark Senne-Egge, den seine Vorgängerin Bärbel Höhn (Grüne) favorisierte, nach der gewonnenen Landtagswahl endgültig den Todesstoß versetzt. Aber auch die neuen Pläne eines »Bio-Parks« locken im Paderborner Land selbst in der CDU kein Entzücken hervor. Nur Grüne und SPD wollen den Bio-Park.
Schon im März lehnt die CDU-Kreisführung nach etlichen Kritik-Stimmen aus der Bevölkerung einen Bio-Park als »Zwangsjacke« für die Land- und Holzwirtschaft, den Tourismus oder Holzsammler im Wald ab.
Das Umweltministerium bietet in einer Bürgerversammlung in Bad Lippspringe im Mai einen Vertrag an, der einen Nationalpark »durch die Hintertür« in der Egge ausschließe. Der Höxteraner Landrat Hubertus Backhaus will mit einem Zehn-Punkte-Plan und einem verkleinerten Bio-Park in Paderborn Zustimmung ernten. Vergebens: Die meisten Stellungnahmen aus Verbänden und Institutionen bleiben im Paderborner Land skeptisch.
Die drei Landräte in Höxter, Lippe und Paderborn können sich auf kein Votum einigen. So gibt Minister Uhlenberg Pläne eines Bio-Parks auf. In der Egge werden keine Schilder ausgetauscht.

Artikel vom 30.12.2006