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Menschen, Märkte und Mozart

2006 gab es reichlich Gelegenheit zum Feiern - Kreiswehr schaut auf Spenge

Von Kerstin Sewöster
Spenge (SN). Von A wie Anpfiff, viele 1000 Spenger verfolgten den Auftakt der Fußball-WM zu Hause oder open-air, bis Z wie Zukunftswerkstatt - ein turbulentes Jahr nimmt seinen Abschied. 2006 war gespickt mit besonderen Momenten, ermöglicht von Menschen dieser Stadt. Das ausklingende Jahr wurde auch genutzt, um Zeichen für die Zukunft zu setzen.

Von Unruhe geprägt waren allerdings die ersten Wochen des Jahres. Die Vogelgrippe schreckte die Menschen auf. In Schutzanzügen waren Verwaltungsmitarbeiter unterwegs, um verendete Tiere aufzusammeln. Die Züchter mussten ihre Hühner im Stall behalten - ein schwerer Schlag für die Vereine.
Politisch sorgte die Postfiliale am Lönsweg für Diskussionen. Sie wurde am 29. März in das neue E-Center in der Industriestraße verlegt - was auf den Unmut vieler Bürger stieß. Auch die Schändung des Franziska von Spiegel-Steins am Hücker-Moor sorgte für Zündstoff. Unbekannte hatte den Gedenkstein mit Nazi-Zeichen beschmiert - erst Monate später war eine neue Gedenktafel angebracht worden.
Bis auf den Großbrand in Hücker-Aschen am 8. Februar (Foto unten) gab es für die Feuerwehr in Spenge viel zu feiern. Der 100. Geburtstag der Lenzinghausener Wehr wurde zum Anlass genommen, den Kreisfeuerwehrtag nach mehrjähriger Pause zu begehen. Mehr als 1000 Feuerwehrleute gaben am 21. Mai den Straßen in Lenzinghausen einen ganz besonders festlichen Anstrich. Der Ortsteil Lenzinghausen ist eigentlich gar nicht aus dem Feiern herausgekommen. Der 950. Geburtstag wurde vom 18. bis 27. August, also mehr als eine Woche lang mit historischen Veranstaltung, Festumzug, Kinderfest und Tanzveranstaltung gefeiert. An den Vorbereitungen waren alle Vereine viele Monate lang beteiligt. 2006 war das Jahr, in dem die Dorfgemeinschaft sicher eng zusammengeschweißt wurde.
Ein wichtiges Ereignis, das alle Spenger Bürger betrifft, ist die Wiedereröffnung des Wochenmarktes. Seit der Premiere am 15. August finden sich dienstags immer mehr Menschen im Lönsweg ein, um frisches Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Brot zu kaufen. Marktmeister Rudolf Schäfer wacht über allem.
An kulturellen Highlights mangelte es nicht in Spenge. Einen Riesenerfolg verbuchte Kulturamtsleiter Dieter Meyer mit der Mozart-Woche. Alle fünf Veranstaltungen vom 28. August bis 1. September waren ausverkauft. Von begeisterten Besuchern wurde die Werburger Scheune schon als Ort für »Werburger Festspiele« gehandelt. Eines der herausragenden Ereignisse in 2006 war die Freigabe des Werburger Torhauses aus dem 16. Jahrhundert. Das Torhaus beherbergt das Kommunalarchiv und das Trauzimmer. Das historische Gemäuer war drei Jahre lang saniert worden; 1700 Arbeitsstunden investierte allein der Spenger Bauhof. Die Kosten betrugen knapp eine halbe Million Euro. Kurz vor Jahresende wurden in Spenge weitere Weichen für die Zukunft gestellt. In der »Zukunftswerkstatt«, die seit dem ersten Treffen am 30. September insgesamt drei Mal zusammenkam, wollen Bürger in ihrer Stadt mitwirken. In die Zukunft investiert hat auch die Stadt. An allen Grundschulen entstand mehr Raum für die Offene Ganztagsschule. Bürgermeister Christian Manz dazu: »Welche Stadt hat das schon.«.

Artikel vom 30.12.2006