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»Roadhouse American Bar« in der Insolvenz

Aus für die Gaststätte an der alten Bundesstraße

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Ein Viertel Pfund schwere Hamburger, Fritten aus Kartoffelspalten, mit den Fingern zu essende Spareribs und dazu ein Pitcher Bier - seit 1995 war Essen wie in Amerika das Markenzeichen des »Roadhouse American Bar« an der Paderborner Straße. Über das Vermögen der Gaststättenbetriebs GmbH hat das Amtsgericht Bielefeld wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung das Insolvenzverfahren eröffnet.

Zum Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Andreas Stratenwerth aus Bielefeld eingesetzt worden. »Am runden Tisch haben der Vermieter der Immobilie, Geschäftsführer Kai-Uwe Finger, Andreas Stratenwerth und ein Anwalt vereinbart, die Gaststätte zum 23. Dezember zu schließen«, sagt Stratenwerth-Partner Markus Heine auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes. An der Tür der Gaststätte steht allerdings, dass auch zwischen Weihnachten und Neujahr - mit der Ausnahme Heiligabend und Silvester - geöffnet ist, gestern war auch noch Betrieb. »Es ist die Regel, dass man dem Betreiber 14 Tage Zeit gibt, um die Reserven aufzubrauchen«, sagt stellvertretender Ordnungsamtsleiter Karl Keßler. Er selbst habe die Gaststätte geschätzt - nicht nur der Spareribs wegen. Er mochte auch das Ambiente des Hauses mit den mit rotem Kunstleder bezogenen Bänken. Die Lage an der alten Bundesstraße sei optimal für eine Gaststätte dieser Art.
Forderungen der Insolvenzgläubiger sind bis zum 24. Januar beim Insolvenzverwalter anzumelden. Termin zur Gläubigerversammlung, in der über den Fortgang des Verfahrens beschlossen wird, ist am Mittwoch, 14. Februar, im Amtsgericht Bielefeld. Wie Markus Heine dem WESTFALEN-BLATT sagte, habe Andreas Stratenwerth keine Möglichkeit gesehen, unter ihm als Geschäftsführer den Betrieb der Gaststätte aufrecht zu erhalten. Bei Firmeninsolvenzen führt in der Regel der Insolvenzverwalter die Geschäfte bis zum Ende des Verfahrens.

Artikel vom 28.12.2006