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Marienkäfer
wachen über
das Jesuskind

Weltkrippe seit gestern vollständig

Von Stefanie Westing
(Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Aus der traditionellen Krippe ist eine Zinkwanne geworden, neben Ochs und Esel wachen einige Marienkäfer über das Jesuskind. Die Weltkrippe, vom Christenrat der Sennestadt initiiert, ist eine äußerst kreative Nachbildung der Geburtsstätte Jesu. Gestern wurde sie vollendet.

Der Höhepunkt kam zum Schluss: Einen Tag nach dem Fest brachten Finja und Samira vom St. Thomas-Morus-Kindergarten das Christuskind in den Stall im Marktkauf-Baumarkt. Seit dem ersten Adventswochenende hatten verschiedene Sennestädter Kindergärten unterschiedlicher Konfession sowie heimische Schulen jedes Wochenende zur Vollständigkeit beigetragen und unter anderem Maria und Josef, Hirten und Straßenkinder, Sterne, Schafe und Fußstapfen beigesteuert.
Mit der Weltkrippe wollten die Beteiligten ein Zeichen setzen, dass Weihnachten nicht nur aus Konsum und Kommerz besteht. Das Jesuskind, das die 50 Kinder des St. Thomas-Morus-Kindergartens in Gemeinschaftsarbeit gebastelt haben, ist nur in Papier gekleidet. »So ist die Armut, in der Jesus leben musste, gut vor Augen geführt«, betonte Pfarrer Antonius Waterkamp, der gestern die Andacht leitete.
Vier Wochen lang hatten die Besucher auch Gelegenheit, für einen guten Zweck zu spenden. Insgesamt kamen 1300 Euro zusammen, die der Mother Maria Theresia School in Ghana (siehe Stichwort-Kasten) zur Verfügung gestellt werden sollen. »Das Ergebnis übertrifft bei Weitem alle Erwartungen«, freute sich Ingeborg Rommel, die den Kontakt nach Ghana hergestellt hat. »Die Schule erhält keinerlei Zuschüsse vom Staat«, berichtete sie. »Mit der Spende kann den 300 Kindern der Schulbesuch für ein Jahr gesichert werden. Davon wird das Lehrergehalt in Höhe von 35 Euro pro Monat gezahlt, der Schulbus repariert, das Mittagessen für die Kinder finanziert und Schulmaterial angeschafft.« Die Verbindung zu der Schule besteht übrigens schon seit einiger Zeit. Mit bereits zur Verfügung gestellten Geldern wurden unter anderem ein Brunnen gebohrt, Nähmaschinen gekauft und Tische sowie Stühle angeschafft.

Artikel vom 28.12.2006