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Tor zur Senne
länger geöffnet

Videoüberwachung im Bahnhof

Hövelhof (spi). Dank der Installation einer Videoüberwachung können die Öffnungszeiten im Hövelhofer Bahnhof vom 1. Januar an deutlich verlängert werden, und zwar durchgehend montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr.

Bisher ist der 2005 umfassend sanierte und modernisierte Bahnhof nur montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Sonntags gar nicht.
Bislang sind die Öffnungszeiten der Warte- und Empfangshalle im Bahnhof an die Verkaufszeiten des Fahrkartenschalters der Deutschen Bahn (BD) gekoppelt, der von den DB-Mitarbeitern des Stellwerkes betrieben wird. Durch diesen Blickkontakt direkt in die Emfangshalle wird bisher schon die soziale Kontrolle gewährleistet, »größere Vandalismusschäden konnten damit in der Vergangenheit bereits erfreulicherweise verhindert werden«, so Thomas Westhof, zuständiger Mitarbeiter des öffentlichen Personennahverkehrs (öPNV) der Gemeinde Hövelhof.
Vier Kameras wurden installiert, »tote Winkel« gibt es nicht, auf Monitoren lässt sich alles überblicken. »Aus bahn- und betriebsinternen Gründen ist leider keine wesentliche Verlängerung der Verkaufs- beziehungsweise Öffnungszeiten des Fahrkartenschhalters möglich«, erklärte bei einem Ortstermin im Bahnhof Thomas Johann, zuständiger Leiter »Regionalnetz Lipperland-Senne« der DB Netz AG in Bielefeld. Allerdings wird vom 1. Januar an der Fahrkartenschalter in der Mittagszeit eine Stunde länger geöffnet und erst um 13 Uhr schließen, so Johann weiter.
»Mit unserem modern gestalteten Bahnhof werben wir als ÝTor zur SenneÜ. Gerade für Radtouristen ist er idealer Ausgangspunkt für die Erkundung unserer schönen Senne-Heimat. Das Geschlossensein des Bahnhofs an den Wochenenden - vor allem in den Sommermonaten - konnte daher kein Dauerzustand sein. Wir haben daher nach Ideen gesucht, dieses Missstand zu ändern. Das ist uns mit der Videoüberwachung nun gelungen«, ergänzte Bürgermeister Michael Berens.
Neben diesen touristischen Vorteilen wird gleichzeitig die Aufenthaltsqualität und das subjektive Sicherheitsempfinden aller Fahrgäste und ÖPNV-Kunden im Bahnhof Hövelhof wesentlich erhöht. »Grund genug, uns mit 80 Prozent an den Installationskosten zu beteiligen«, so Klaus J. Czuka, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes Paderborn/Höxter (nph). Das im Bahnhof installierte nph-Center ist nun ebenfalls zu erweiterten Zeiten zugänglich und nutzbar.
Bereits an den Kosten der Bahnhofssanierung hatte sich der nph mit der gleichen Förderquote beteiligt, sicherlich auch, weil die von der NordWest-Bahn betriebene Strecke der »Sennebahn« auf immer mehr Akzeptanz stößt. Die Fahrgastzahlen kletterten in den vergangenen knapp drei Jahren um 40 Prozent! Tendenz: steigend.
Dank sprach Czuka der DB aus, deren Mitarbeiter zusätzliche Aufgaben übernehmen, obschon der DB das Bahnhofsgebäude nicht gehört und die Mitarbeiter in erster Linie aufgrund der Stellwerk-Tätigkeiten im Bahnhof arbeiten. Das gute Verhältnis zwiscehn DB, dem nph und der Gemeinde strich auch Thomas Johann heraus. Zwar betreibe die NordWest-Bahn die Sennebahn zwischen Paderborn und Bielefeld, »doch wichtig ist, dass Leute überhaupt mit der Eisenbahn fahren«, so Johann.
Thomas Westhof wies noch auf einen wichtigen Aspekt hin: »Die Videoaufzeichnungen werden nach einer Woche automatisch gelöscht beziehungsweise überspielt, sofern sie nichtzu Beweiszwecken genutzt werden müssen. Außerdem wird an allen Eingängen auf die Videoüberwachung aufmerksam gemacht.

Artikel vom 27.12.2006