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Werther ist die Lese-Hauptstadt

Tolle Lesungen in 2006: Willemsen, Weiler & Co. begeistern ihr Publikum


Woran liegt es, dass so viele namhafte Autoren für ihre Lesungen ausgerechnet Werther wählen? Sie scheinen sich jedenfalls hier wohlzufühlen, die Weilers und die Willemsens. Und das Wertheraner Lesepublikum dankt mit großem Interesse und vollen Sälen.
Keine Frage: Das Jahr 2006 ist, nicht zuletzt aufgrund des zehnjährigen Bestehens der Buchhandlung »Lesezeichen«, von einer ganzen Reihe ausgezeichneter Lese-Veranstaltungen geprägt. Höhepunkt ist im September der Auftritt von Roger Willemsen, der vor 350 Zuhörern in der Aula der Gesamtschule seine »Afghanische Reise« vorstellt. Der Auftritt dieses großen deutschen Intelektuellen begeistert die Menschen. Willemsen versteht es, eine feine Balance zwischen Tragik und Komik, zwischen Information und Unterhaltung bei vermeintlich schwerer Lesekost zu finden.
Zu einem reinen Vergnügen gerät der Leseabend im Haus Werther vor fast 200 Zuhörern mit Bestseller-Autor Jan Weiler (»Maria, ihm schmeckt's nicht«), der beinahe kabaretthaft die Erlebnisse des italienischen Gastarbeiters Antonio Marcipane (»Antonio im Wunderland«) erzählt.
Doch damit nicht genug der Prominenz. Der TV-Journalist Hans-Hermann Gockel (»Deutschland - die überstrapazierte Nation«) liest ebenso in Werther wie Tatjana Gräfin Dönhoff, Nichte der berühmten »Zeit«-Herausgeberin, die eine Biografie über die britische Thronfolgerin »Camilla« in einem Meer von Rosen vorstellt. Weitere Lesungen gibt es mit Paul Barz (»Bonhoeffer«), Gesche Tietjens (über Horst Janssen), Familienberater Jan-Uwe Rogge und Rainer Rudloff (»Tintenmagie«).

Artikel vom 30.12.2006