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Letztmalig Tasse Kaffee eingeschenkt

Regierungspräsidentin nimmt Abschied von der Autobahnpolizei Herford

Herford (gb). »Das ist die letzte Gelegenheit für mich«, sagte eine gut gelaunte Regierungspräsidentin am Heiligabend. Marianne Thomann-Stahl besuchte die Wache der Autobahnpolizei in Herford an der Ahmser Straße und schenkte den Beamten Kaffee ein.

Seit 1953 gibt es diese Einrichtung der Polizei, seit mehreren Jahrzehnten unterstand sie der Bezirksregierung. Zum 1. Januar übernimmt das Polizeipräsidium Bielefeld die Beamten. »Es gibt gute Gründe für die Angliederung«, sagt Thomann-Stahl. Die Verwaltungsarbeit könne gestrafft werden, landesweit könnten 100 Beamte aus der Verwaltung in den praktischen Dienst vor Ort umgesetzt werden.
Das sollte auch der Herforder Station zugutekommen, denn von 41 Planstellen sind hier derzeit nur 35 besetzt, wie Wachleiter Norbert Altemeier mitteilte. Die Kollegen hätten sich bei der Bezirksregierung bisher gut aufgehoben gefühlt. Die Bezirksregierung habe für die Arbeit vor Ort gute Rahmenbedingungen geboten. Nun sei man gespannt, wie es weitergehe. Altemeier, seit vier Montaten in Herford in verantwortlicher Funktion, hofft, mit einem planbaren Personaltableau arbeiten zu können.
Wie in jedem Jahr stattete auch der ADAC den Polizeibeamten einen Besuch ab. Wolf-Otto Weitekamp, Vorsitzender des ADAC OWL, hatte Erfreuliches mitzuteilen. Sein Bezirk erhält zwei zusätzliche Einsatzfahrzeuge und das Personal wird von 23 auf 25 Kräfte aufgestockt. Das erscheint auch nötig, denn die Autobahn A 2 gehört zu den am stärksten genutzten Fernstraßen in Europa. Mehr als 80 000 Lkw und Pkw wälzen sich nahezu täglich über die Bahn. Die Herforder Beamten kontrollieren etwa 70 Autobahnkilometer auf der A 2 und der A 30 von Bad Oeynhausen bis Bruchmühlen. Landesweit ist die Zahl der Unfälle auf den Fernstraßen leicht rückläufig, berichtete Hardy Wenske von der Autobahnpolizei Detmold. Man rechnet gleichwohl mit 2 700 Unfällen im zuende gehenden Jahr. Bei Kontrollen wurden 250 Lkw mit technischen Mängeln aus dem Verkehr gezogen. Das hohe Lkw-Aufkommen - etwa 25 000 Schwerlaster sind auf der A 2 täglich unterwegs - macht vor allem den Autobahnratsstätten zu schaffen. Hier entsteht in den Nachtstunden auf den Stellflächen ein Parkchaos, womit dann auch die Polizei zu kämpfen hat. So reicht der Platz auf der Raststätte Herford-Ost schon seit Jahren nicht mehr aus, um dem Ansturm der Brummis standzuhalten. Entlastung könnte ein weiterer Autohof oder eine Raststätte nahe Brönninghausen schaffen.

Artikel vom 27.12.2006