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Menschen in unserer Stadt
Regine Bürk-Griese
Besucherbetreuerin

Berührungsängste mit Widukind hat sie als Fränkin nicht. Im Gegenteil: Regine Bürk-Griese kennt den Sachsenherzog mittlerweile nur zu gut. Als Besucherbetreuerin im neu eröffneten Widukind-Museum sind ihr alle Ausstellungsstücke und die Geschichte des streitbaren Kämpfers sehr vertraut. Geschichte ist für die 50-Jährige mehr als ein Steckenpferd, denn in Bielefeld studierte sie Literaturwissenschaften und Geschichte. Als das Museum im Zuge der Renovierung geschlossen werden musste, führte sie Besuchergruppen durch die Stiftskirche. Auch die Sattelmeier-Tour gehört zum Repertoire von Regine Bürk-Griese. »Da ich ursprünglich fremd war, habe ich mich besonders intensiv mit der Geschichte der Region beschäftigt und einen schönen Zugang bekommen«, sagt sie.
Wen wundert es bei so viel Begeisterung für die Vergangenheit, dass das Heim für sie und ihre Familie ein unter Denkmalschutz gestelltes Haus ist. Sie verkläre die Vergangenheit nicht, erklärt sie: »Aber was mir von früher gefällt möchte ich pflegen und bewahren.«
Wer sich für Kunst und Geschichte interessiert, bei dem handelt es sich meist auch um eine Leseratte. Und bei diesem Hobby bevorzugt die sympathische Wahl-Engeranerin gerne auch härte Töne: Krimis, bevorzugt von Frauen. »Gedruckt können die ruhig ein bisschen brutaler sein, aber angucken würde ich mir die nie.«
Auf die Frage, ob sie Engeranerin ist, kommt ein spontanes Ja. Seit 1988 wohnt sie mit ihrem Mann - einem gebürtigen Spenger - in der Widukindstadt. Heimweh nach Süddeutschland hat nur mit Blick auf die Speisekarte. Und so gibt es im Hause Bürk-Griese schwäbische Spezialitäten wie selbst gemachte Spätzle, Maultaschen und Schupfnudeln. Wenn Pickert auf den Tisch kommt, die Mutter eines Sohnes ebenfalls sehr schätzt, ist dafür meist ihr Mann verantwortlich.
Beim Reisen bevorzugt sie Kurztripps in Städte mit vielen Museen - Touren nach Amsterdam und Paris. »Die habe ich mir zum Geburtstag gewünscht«, meint sie mit einem sympathischen Lachen. »Eine Weltreise brauche ich nicht, aber auf der Wunschlist steht auch eine Gartenreise nach Südengland auf die Lofoten.« Kerstin Sewöster

Artikel vom 27.12.2006