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Warbendes WM-Gänsehaut

Spaß in der Vlothoer Gaststätte »Zum Rütli«: Hier wurde im Sommer die Schweiz angefeuert.

Rückblick 2006: Vlothoer Sportler schildern ihre Höhepunkte

Von Alexander Grohmann
Vlotho (VZ). Fahnen, Farben, fröhliche Feste: Die WM 2006 wird nicht nur des Fußballs wegen in Erinnerung bleiben. Die Mega-Party schaffte es bis in die entlegensten Winkel des Landes und sorgte für eine sommerliche Hochstimmung, wie man sie selten erlebte. Jeden zog die bundesdeutsche Ball-Bewegung irgendwann und irgendwie in seinen Bann. Auch in Vlotho war die Begeisterung zu spüren. Ein Rückblick auf die schönsten Wochen des Jahres.

Man kommt nicht dran vorbei: Die WM hat das Jahr 2006 in Deutschland geprägt. Selten hatten die Deutschen so gute Laune wie in diesem Sommer, Traum-Wetter und die Sportart Nummer eins waren die perfekte Mischung für einen unvergesslichen Monat.
Für Frank Warbende gibt es ebenfalls nur ein sportliches Thema, wenn er auf das Jahr 2006 zurück schaut: die WM. Der Trainer des SC Vlotho war beim bitteren Halbfinal-Aus der Deutschen gegen Italien im Stadion. »Das war mein intensivste Erlebnis während des Turniers«, erinnert sich Warbende noch gut an die Minute der Wahrheit, als die »Squadra Azzura« kurz vor Ende der Verlängerung dem Klinsmann-Team durch Grosso den Todesstoß versetzte. »Auf einmal war Totenstille im Stadion.« Doch nicht lange. Die Zeit nach dem Schlusspfiff war Warbendes einmaliges Gänsehaut-Erlebnis des Sommers: »Als das Lied ÝThey'll never walk aloneÜ gespielt wurde, herrschte eine grandiose Atmosphäre.«
Auch im Garten von Frank Warbende entstanden persönliche WM-Erlebnisse. Jedenfalls kann sich SC Vlothos Kapitän Markus Drawert noch gut an die zweite Vorrunden-Begegnung Deutschland gegen Polen erinnern, die er mit Ehefrau Tatjana und anderen Fußball-Pärchen zu Gast bei Warbendes schaute. »Als es nach 75 Minuten immer noch 0:0 stand, haben wir schon angefangen, über die typische Dummheit der Deutschen zu lästern.« Der Last-Minute-Treffer von Oliver Neuville veränderte die Stimmungslage schlagartig: »Wir haben alle auf den Tischen getanzt. Das hatte eine Wirkung auf das ganze Land, glaube ich. Man hat gesehen, was man alles mit Willen erreichen kann«, blickt Drawert zurück. »Wir haben einige Stunden später immer noch zusammen gesessen und plötzlich über ganz andere Zielsetzungen gesprochen«, schmunzelt der SCV-Spielführer.
Für Christian Steinbach war es in erster Linie die Stimmung, die der WM etwas Wunderbares verlieh: »Es war von Anfang an ein großes Fest. Was Deutschland da aufgezogen hat, war super. Alle haben auf der WM-Woge mitgefeiert«, schwärmt der Trainer des B-Ligisten FC Exter II. Auch jetzt - knapp ein halbes Jahr später -Êsind die Erinnerungen an das sportliche Jahrundert-Event noch so frisch wie eh und je. Die Feiern im Vereinsheim, der Besuch »AufSchalke« - Steinbach hat wie viele Vlothoer in dieser Zeit viel erlebt.

Artikel vom 30.12.2006