»Stille Nacht, heilige Nacht...« Andächtig steht die Familie um den im Kerzenlicht erstrahlenden Weihnachtsbaum und singt. Traditionsgemäß, denn vor der Bescherung wird immer erst gesungen. Der Vater muss schmunzeln, als er seine beiden kleinen Söhne verstohlen beobachtet. Zwar summen auch sie leise die Lieder mit, doch ihre Augen wandern unentwegt von einem zum anderen der unter dem Baum aufgebauten Päckchen und Pakete. Was mag da wohl drin sein? Welches Geschenk bekomme ich? Im großen Paket könnte ein Schlitten sein, den brauche ich aber nicht, weil wir ja gar keinen Schnee haben! Die Zeit verrinnt. Und die Mutter stimmt schon wieder ein Lied an. Langsam werden Kai und Andre unruhig. Doch schließlich beginnt die Bescherung. Hastig öffnen sie ihre Geschenke. Hosen, Pullover, Schuhe das haben wir doch alles schon. Auch Spielzeuge packen sie aus. Na gut. Aber was ist in dem großen Paket. Wer bekommt das? »Nun ist Vati dran«, sagt die Mutter plötzlich und deutet mit dem Finger auf das große Paket. Enttäuscht blicken sich Kai und Andre an. »Klar, wir könnten etwas Großes gebrauchen, aber der Vater bekommt es...«Herbert Sobireg
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