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Mit »Tappsi« für Unicef im Einsatz

Jungautorin Stella-Marie Kirchner (11) kämpft gegen die Not anderer Kinder

Von Frank Bollkämper
Gütersloh-Kattenstroth (WB). Früh übt sich, wer anderen helfen will: Die erst elfjährige Stella-Marie Kirchner, Schülerin des Städtischen Gymnasiums, ist nicht nur eine der jüngsten Buchautorinnen - sie tut es außerdem für einen sehr guten Zweck.

Mit ihrem Erstlingswerk »Tappsi«, dessen Idee dem Mädchen aus Kattenstroth während einer langwierigen Keuchhustenerkrankung Anfang des Jahres kam und das mit Hilfe von Eva-Kristina Ruwwe, einer Freundin der Familie, schließlich liebevoll gestaltet wurde, engagiert sich Stella-Marie nämlich als Unicef-Junior-Botschafterin.
Eine kleine Steifftierkatze namens Tappsi ist die Hauptfigur in einer kleinen, süßen Katzengeschichte mit ernstem Hintergrund. Auf dem Weg zu einem Katzenfest wird Tappsi von einem bösen Menschen gefangen genommen und gezwungen, im Zirkus Kunststücke vorzuführen. Am Ende gelingt der verzweifelten Tappsi mit Hilfe einer Notfallkatze die Flucht und die Geschichte nimmt einen glücklichen Ausgang.
So außergewöhnlich wie die Hauptfigur in der kleinen Katzengeschichte ist auch die Autorin. Junior-Botschafter setzten sich vor allem für die Rechte der Kinder auf der ganzen Welt ein. So machte Stella-Marie beispielsweise die Besucher des Kattenstrother Weihnachtsmarktes während einer Buchpräsentation auf die verheerende Situation vieler Kinder der Welt aufmerksam. »Viele Kinder können nicht zur Schule gehen, haben keinen Arzt in ihrer Nähe, werden zu Kinderarbeit gezwungen oder gar in den Krieg geschickt«, schilderte Stella-Marie die Nöte der Kinder souverän.
Die Aussage, vielen Kindern und Jugendlichen fehle es in der heutigen Zeit an sozialer Kompetenz, wird durch Stella-Marie Lügen gestraft. Bereits im Kindergartenalter war sie mit Begeisterung bei der Sache, wenn es darum ging, Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder zu packen. Später unterstützte sie die Aktion Lichtblicke und regte in der Schule so manche Hilfsaktion an. Die Idee, sich als Unicef-Junior-Botschafterin zu bewerben, kam ihr nach einer Recherche im Internet. Und auch ihre Eltern Bettina und Stefan Kirchner waren sich einig, dass man die soziale Kompetenz der Kinder nur fördern kann, indem man sie unterstützt und die Ideen nicht im Keim erstickt. Sie übernahmen für die Unicef-Aktion ihrer Tochter die Druckkosten.
320 Exemplare hofft Stella-Marie nun für jeweils drei Euro zu verkaufen, um einen möglichst großen Betrag für Unicef sammeln zu können. Mit ihrer Aktion vielleicht Unicef-Junior-Botschafterin des Jahres 2007 zu werden, ist für Stella-Marie zweitrangig: »Wichtig ist, anderen Kindern, denen es nicht so gut geht wie mir, zu helfen«, sagte die kleine Autorin, die dem WESTFALEN-BLATT verriet, dass es vielleicht eine weitere Katzengeschichte mit der kleinen Tappsi geben könnte. Ein vorbildliches und nachahmenswertes Beispiel ist Stella-Marie Kirchner in jedem Fall.

Artikel vom 27.12.2006