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Knallig - farbig - vielschichtig

Schlänger Künstlerin Claudia Cremer-Robelski stellt in Bad Lippspringe aus

Schlangen/Bad Lippspringe (SZ). Claudia Cremer-Robelski hat eine wilde Malphase. Doch bei ihrer Ausstellung im Café Martinus in Bad Lippspringe gibt sie sich zahm: »Meine provokanten Bilder habe ich zu Hause gelassen«.

Mitgebracht in den Bad Lippspringer Kaiser-Karls-Park hat die Wandmalerin dafür Werke, die den Betrachter schon allein durch ihre Leucht- und Farbkraft »anspringen«. Und bisweilen sogar »anschreien«, wie das erst vor wenigen Wochen fertig gestellte titellose Selbstporträt beweist, auf dem die 36-Jährige mit Sohn Mick (3) vollmundig um die Wette brüllt. Auch die zwölf weiteren Exponate sind jüngeren Datums. Sie zeigen beispielsweise Fische, weihnachtliche Motive und Menschen in emotionalen Momenten.
Claudia Cremer-Robelski gehört einer Pressemitteilung der Stadt Bad Lippspringe zufolge nicht zu den Malerinnen abstrakter Kunst. Sie male realistisch in Acryl auf Leinwand. Dabei wende sie die Lasurtechnik an. Stark verdünnte Farben trage sie aufwändig in vielen Schichten übereinander auf. Das erzeuge die Leucht- und Farbkraft ihrer Bilder. Oft nutze sie selbst geschossene Fotos als Vorlagen. Beim Malen würfele sie die Motive auch schon einmal zusammen und versuche ihnen »einen Touch zu geben, der verfremdet«. Ihre Haie würden so beispielsweise durch einen knalligen magentafarbenen Ozean schwimmen.
Gemalt habe die gebürtige Paderborner »schon immer«. Ihre Fertigkeiten habe sie sich autodidaktisch angeeignet. Das Kunststudium an der Universität Paderborn habe sie zu Gunsten zahlreicher Auftragsarbeiten abgebrochen. Diese hätten sie bis nach Amerika geführt, wo sie die komplette Fassade eines Hauses gestaltet habe. In Paderborn sei lange ihr bislang größtes Wandbild zu sehen gewesen. Die »Tribüne« in der kürzlich geschlossenen Kartbahn habe beeindruckende 27 mal acht Meter gemessen. Nach einer Babypause fände die Mutter zweier Kinder in ihrem Atelier in Schlangen nun wieder mehr Zeit für ihre Kunst. Claudia Cremer-Robelski: »Ich würde gerne auch wieder Wände bemalen«.
Die Ausstellung von Claudia Cremer-Robelski im Café Martinus ist bis Ende Januar zu sehen. Geöffnet ist das Café montags bis samstags von 13.30 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Kontakt zu der heimischen Künstlerin ist möglich unter %  01 60 / 5 27 35 52. Infos gibt es auch im Internet:
www.ccr-atelier.de

Artikel vom 27.12.2006