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Neubau im nächsten Jahr

Sparkasse zieht in Schloß Holte endgültig an die Kaunitzer Straße

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Wenn alles planmäßig läuft, dann kann die Kreissparkasse Wiedenbrück in einem Jahr zur Eröffnung ihrer neuen Zweigstelle Schloß Holte einladen. Diese Zweigstelle wird auf dem Gelände der jetzigen Filiale Kaunitzer Straße stehen. Die Filiale Bahnhofstraße wird dann geschlossen sein.

Damit wird Wirklichkeit, was lange geplant war, nämlich die Zusammenführung der beiden Zweigstellen Kaunitzer Straße und Bahnhofstraße, die gerade einmal 600 Meter auseinander liegen. »Der Anlass hierfür ist, dass die derzeitigen Geschäftsräume der beiden Schloß Holter Geschäftsstellen nicht mehr dem Bedarf unserer Kunden entsprechen«, sagte Sparkassendirektor Johannes Hüser gestern anlässlich eines Pressegesprächs zu den Neubauplänen der Kreissparkasse. Es habe gravierende Veränderungen im Nutzungs- und Anlageverhalten der Kunden sowie ein »beachtliches Wachstum« in dieser Region gegeben.
Die Weichen für diesen Neubau wurden bereits vor mehr als einem Jahr gestellt. Seinerzeit löste Dirk Pfeiffer Horst Berenbrink als Leiter der Geschäftsstelle Bahnhofstraße ab. Anlässlich des Wechsels wurde bekannt gegeben, dass Pfeiffer die neue Holter Filiale nach der Zusammenlegung leiten soll. Berenbrink wechselte in das Immobilien-Center der Sparkasse. Gleichzeitig erwarb die Kreissparkasse an der Kaunitzer Straße das etwa 1000 Quadratmeter große Nachbargrundstück (ehemals Offele).
Platz für die Erweiterung war also ausreichend vorhanden, dennoch ließ man sich Zeit mit der Entscheidung. Denn das Grundstück an der Kaunitzer Straße ist nicht so repräsentativ, wie man es gerne gehabt hätte. In der Immobilie Bahnhofstraße gibt es jedoch nicht die notwendigen Erweiterungsmöglichkeiten.
Bekanntermaßen hat die Kreissparkasse ein Auge auf das Grundstück Pollhans-Brey geworfen. Dass man nun doch nicht an dieser exponierten Stelle neu baut, begründet der Sparkassenvorstand mit der äußert schwierigen Anbindung des Grundstücks. Eine Linksabbiegerspur hätte hergemusst, aber alles ist an dieser Stelle sehr eng, da sich beispielsweise direkt neben der Einfahrt noch der Bahnübergang befindet. Sparkassendirektor Werner Twent: »Es war nicht ganz so unproblematisch, wie wir es gehofft hätten.«
Letztlich nahm man also Abstand von diesen Plänen und besann sich auf den »Spatz in der Hand«. Denn das Grundstück an der Kaunitzer Straße, insgesamt knapp 2500 Quadratmeter groß, bietet alle Voraussetzungen. Beispielsweise rund 40 Pkw-Stellplätze, da man in Schloß Holte mit dem Auto zur Sparkasse fährt. Nach dem Abriss der bestehenden Bebauung kann ein neues Geschäftsgebäude mit etwa 730 Quadratmeter Nutzfläche im Erdgeschoss errichtet werden.
Damit wird die neue Filiale mehr Geschäftsfläche haben als jetzt beide Filialen zusammen. Aus städtebaulichen Gründen soll das Gebäude zur Straße hin zweigeschossig werden, was noch einmal 440 Quadratmeter Bürofläche im Obergeschoss bedeutet, die die Sparkasse vermieten will. Hinsichtlich des Erscheinungsbildes will die Sparkasse ein neues Raumkonzept umsetzen, bei dem es keinen Tresen mehr geben soll. Stattdessen sind so genannte Dialogterminals (im Prinzip Stehtische) für das Tagesgeschäft vorgesehen, während im Hintergrund elf Beratungszimmer für die ausführlicheren Gespräche vorgesehen sind.
Trotz eines erweiterten Selbstbedienungsangebotes mit voraussichtlich drei Geldautomaten wird es noch eine richtige Kasse mit einem leibhaftigen Kassierer geben, wo jeder Kunde, wenn er will, seine Bargeschäfte abwickeln kann. Durch die entsprechende Ausstattung soll auch dem Diskretions- und Sicherheitsbedürfnis der Kundschaft Rechnung getragen werden.
Baubeginn soll im März oder April des kommenden Jahres sein, zuvor steht ein Umzug von der Kaunitzer an die Bahnhofstraße an, wo alle Kunden während der Neubauphase betreut werden können, zwar in beengten Verhältnissen aber ohne Staub und Baulärm. Mit der Fertigstellung rechnet die Kreissparkasse, wie gesagt, im Dezember 2007, die Baukosten sollen sich auf 3,5 Millionen Euro belaufen.
Personell soll es »auf Dauer eine leichte Abschmelzung« des Personalbestandes (durch normale Fluktuation) geben, zurzeit sind 13 Voll- und drei Teilzeitkräfte in den beiden Holter Filialen beschäftigt. Rudolf Hassenewert, derzeit Filialleiter an der Kaunitzer Straße, wird sich dann um die Geschäfts- und Gewerbekunden kümmern. Die Immobilie an der Bahnhofstraße soll dann zum Verkauf stehen. Interessenten werden noch gesucht.

Artikel vom 22.12.2006